Interview mit dem Autor Gerold-Bielohlawek-Hübel aus Riedstadt:
Frage: Herr Bielohlawek-Hübel, in Ihrem sehr interessanten Buch "Wer fand den Urvogel?" schildern Sie sachkundig und spannend die Entdeckungsgeschichte der in Bayern entdeckten Urvögel der Gattung Archaeopteryx. Was hat Sie bewogen, dieses Thema in Angriff zu nehmen?
Bielohlawek-Hübel: Das hatte ursprünglich mit meinem Beruf als Biologielehrer zu tun. Ich wollte in einer verständlichen Sprache für Jugendliche das Thema Urvögel und damit ja auch das Thema Evolution anbieten. Es sollte fachlich fundiert, aber einigermassen schülergerecht, aufbereitet sein. Dazu erschien mir die Form einer Erzählung geeignet, natürlich kombiniert mit einem mehr fachlichen Anhang, in dem auch die Experten wie Dr. Peter Wellnhofer und Helmut Tischlinger zu Wort kommen.
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Frage: Bisher sind in der Gegend von Solnhofen, Eichstätt und Jachenhausen bei Riedenburg zehn mehr oder minder gut erhaltene Urvögel aus der Jurazeit vor etwa 150 Millionen Jahren geborgen worden. Glauben Sie, dass dort eines Tages noch andere Vogelgattungen zum Vorschein kommen?
Bielohlawek-Hübel: Ich bin mir sicher, dass im Laufe der Zeit immer wieder neue Funde von Urvögeln im Altmühltaljura erfolgen werden.
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Frage: Einer der ersten Archaeopteryx-Funde glückte schon 1855 in Jachenhausen, wurde aber bis 1972 fälschlicherweise als Flugsaurier in einem niederländischen Museum aufbewahrt, ehe ein amerikanischer Experte dort seine wahre Natur als Urvogel erkannte. Befinden sich möglicherweise weitere unerkannte Urvögel in Museen oder Privatsammlungen?
Bielohlawek-Hübel: In Museen glaube ich nicht, aber vielleicht in einer der vielen Privatsammlungen, die über die ganze Welt verstreut sind.
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Frage: In der Wissenschaft wird intensiv über die Verwandtschaft der Urvögel mit Dinosauriern diskutiert. Ist der Urvogel Archaeopteryx aus Bayern nach Ihrer Ansicht ein Dinosaurier mit Federn oder eine Mischform zwischen Dinosaurier und Vogel oder ein Vogel?
Bielohlawek-Hübel: Für mich ist der Urvogel eine Mischform zwischen Reptil und modernem Vogel.
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Frage: Ihr eigentlicher Beruf war früher Lehrer. Wie wurde Ihr Interesse an Paläontologie, der Lehre vom Leben in der Urzeit, und an den Urvögeln geweckt?
Bielohlawek-Hübel: Das begann schon in der Kindheit. Ich bin ja in Ingolstadt/Donau geboren, praktisch am südlichen Tor zum Altmühltal. Schon als jugendlicher Pfadfinder, bei Zeltlagern, bin ich den Juraversteinerungen begegnet. Wir wurden damals spielerisch mit diesen Steinen in Berührung gebracht, das hat bei einigen die Neugier geweckt. Ich zähle mich auch dazu.
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Frage: Ausser über die Urvögel haben Sie auch über andere Themen lesenswerte Bücher veröffentlicht. Welcher Titel hat Ihnen bisher am meisten Anerkennung eingebracht?
Bielohlawek-Hübel: Das kann ich nicht genau beantworten. Ich lebe nun bereits seit über dreissig Jahren im Kreis Gross-Gerau in Hessen und seit langer Zeit direkt am Europareservat Kühkopf-Knoblochsaue, einem der bedeutendsten Auenschutzgebiete Mitteleuropas. Darüber habe ich drei Bücher veröffentlicht, wobei das Buch "Erlebnis Kühkopf" mir auch gute Resonanz brachte.
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Frage: Sie haben schon mehrere Bücher veröffentlicht. Planen Sie etwas Neues?
Bielohlawek-Hübel: Bisher habe ich sieben Bücher herausgegeben. Zur Zeit ist nichts Neues geplant.
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Das Buch "Wer fand den Urvogel?" ist erhältlich beim Forum-Verlag in Riedstadt www.forum-verlag-riedstadt.de sowie beim Online-Shop www.buch-shop-mainz.de
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Weblink:
Gerold Bielohlawek-Hübel: Autor und Pädagoge
www.beepworld.de/members86/werfanddenurvogel/bielohlaweh-huebel.htm
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Das Interview führte Ernst Probst, Gründer und Betreiber des Weblogs http://dinosaurier-news.blog.de