Gefahren der Energieversorgung durch Cyberangriffe
Energieunternehmen sorgen sich in Anbetracht möglicher Cyberattacken zunehmend um Sicherheitsfragen. Die Abwehrkapazitäten der Branche haben jedoch weder mit der zunehmenden Komplexität der eingebetteten Cyber-Technologien noch mit den Fähigkeiten raffinierter Angreifer im Internet Schritt gehalten.
Es besteht eine Lücke beim Wissensstand zur Cyber-Sicherheit zwischen den Betreibern herkömmlicher Elektrizitätsnetzwerke und denen sicherer moderner Cyber-Netzwerke.
Unterbrechungen der Energieversorgung, Manipulationen und Datendiebstahl sowie technisches Versagen bei Elektrizitätsnetzwerken können massive und möglicherweise katastrophale Auswirkungen auf Unternehmen, Organisationen und private Haushalte haben.
Die Abhängigkeit von Computersystemen erhöht die Anfälligkeit für Angriffe. Durch die Entwicklung von Cloud-Technologien, Virtualisierung und Mobile Computing nehmen die Risiken weiter zu.
Privatpersonen, Organisationen und Unternehmen tun sich schwer bei der Erkennung der Risiken.
Backup-Systeme zur Reaktion auf Notfälle, die nach Angriffen lokal funktionieren, sind selten, nicht vorhanden oder nicht effektiv. Sämtliche öffentlichen und privaten Dienstleistungen wie die öffentliche Finanzwirtschaft, Stadtverwaltungen, Krankenhäuser, öffentlicher Nahverkehr usw. könnten möglicherweise gestört werden oder zum Erliegen kommen.
Energienetzwerke werden in immer stärkerem Maße mit großen Datenunternehmen verbunden, um die Entscheidungsfindung zu unterstützen, Kosten für den Support zu senken und zur Kundenbindung von Unternehmen beizutragen.
Die Bedeutung von Erpressung als Form der Bedrohung aus dem Internet hat im Vergleich zur Spionage und zur Sabotage des weltweiten Energiesektors zugenommen, da Kriminelle Zugriff auf die Systeme von Versorgungsunternehmen erlangen können und im Gegenzug für den Verzicht auf das Verursachen von Schäden Lösegelder verlangen.
Die Lösegeldsummen sind auf hunderte Millionen Dollar gestiegen.
In einigen Ländern ist dieses Problem besonders gravierend: In Mexiko betrifft es 80 Prozent aller Cyberattacken, in Indien 60 Prozent.
In zunehmendem Maß könnten automatisierte Energiesysteme und Elektrizitätsnetzwerke anfällig für Katastrophen werden.
SCADA-Netzwerke (Supervisory Control and Data Acquisition – Überwachungssteuerung und Datenerwerb) gelten als die wichtigsten Netzwerke überhaupt, zählen jedoch zugleich zu den am wenigsten geschützten.
Insbesondere die Energiesteuerungszentren von Strom- und anderen Versorgungsunternehmen, Verkehrs- und Logistik- sowie Fertigungsunternehmen und Pharmabetrieben sind auf funktionierende SCADA-Systeme angewiesen.
SCADA-Systeme von Logistik- und Transportunternehmen sorgen täglich für die Beförderung von Millionen von Menschen und Paketen. In anderen Industriebranchen fungieren sie hinter den Kulissen, steuern den Zugang zu Gebäuden sowie den Betrieb von Heizungs- und Lüftungssystemen, Aufzügen, der Kühlung von Rechenzentren oder industrieller Fertigungsprozesse.
In den meisten Unternehmen sind Prozesskontrolltechniker mit der täglichen Verwaltung der Prozesssteuerungsnetzwerke befasst, während die IT-Abteilung die anderen Netzwerke betreut. Beide Gruppen haben unterschiedliche Aufträge und Prioritäten.
Experten haben darauf hingewiesen, dass das Versagen der meisten Maßnahmen zur Cyber-Sicherheit bislang dadurch verursacht wurde, dass Cyber-Sicherheit als reine IT-Aufgabe aufgefasst wurde und für diese lediglich herkömmliche Gegenmaßnahmen wie Firewalls und Antivirus-Software ergriffen wurden.
Für den Schutz von SCADA-Netzwerken müssen die spezifischen Anforderungen industrieller Steuerungssysteme durch eine ganze Bandbreite umfassender Management-Lösungen und in neue Sicherheitsmodelle eingebettete Sicherungslösungen angegangen werden.
Ein weiteres hohes Cyber-Risiko stellt die Einführung einer Reihe von neuen Technologien für Smart Grids (Intelligente Stromnetze) und Smart Metering (Intelligente Messtechnologien) dar.
Die EU gibt in ihrem 2009 beschlossenen Dritten Energiepaket vor, dass bis 2020 rund 80 Prozent der Verbraucher mit intelligenten Messgeräten („Smart Meter“) ausgestattet sein sollen, um Stromnetze zu steuern.
Sie verbessern Energieeffizienz und Konservierung, senken den Energieverbrauch, integrieren neue Anwendungen wie Elektroautos und passen durch laufenden Zwei-Wege-Datenfluss zwischen intelligenten Messgeräten in Haushalten und Unternehmen sowie Energieanbietern die Nachfrage in Echtzeit an Angebotsmuster an.
Fortschrittliche Infrastruktur für Smart Metering und Verwaltungssysteme für Messdaten sind die grundlegenden Bestandteile der Stromversorgung über Smart Grids.
Die Bereitstellung stabilerer Internetsicherheit zum Schutz von physischen Operationen und den damit verbundenen Daten auf Basis einer kompletten Neubewertung der Sicherheitslage gehört zu den größten Herausforderungen bei der Einführung von Smart Grid- und Smart Metering-Technologien.
Die gesamte Infrastruktur für Elektrizität und Energie ist extrem anfällig, da die erste Generation intelligenter Stromnetze und Zähler ohne Berücksichtigung der Sicherheitsaspekte konzipiert wurde.
Eine US-Studie warnt davor, dass die Branche durch „einen großen Angriff überwältigt“ werden könnte.
Die Verwundbarkeit des gesamten Elektrizitätssystems ist nicht zuletzt eine Folge veralteter Systeme, mangelhafter Automatisierung sowie der Zunahme untereinander verbundener eingebetteter Systeme.
Etwa 70 Prozent der bestehenden Energienetze weltweit – einschließlich der Netze in den USA und Europa – sind mehr als 30 Jahre alt.
Die massenhafte Einführung von Smart Grid und Smart Metering in Europa in den kommenden Jahren wird alle Bereiche von Unternehmen betreffen. Die Industrieländer sind durch ihre Abhängigkeit von einer zuverlässigen und stabilen Energieversorgung in einem sehr hohen Maße anfällig geworden.
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Politische und wirtschaftliche Ereignisse auf der Welt werden immer komplexer. Sie zu verstehen, erfordert Zeit, tiefgehende Recherche und Analysen – sowie Zugang zu einem Netz von Experten.
All dies bietet Ihnen WorldReview.info, eine Internetseite der Geopolitical Information Service AG. Es handelt sich dabei um eine Online-Informationsplattform, die es Ihnen ermöglicht, auf ein weltweites Expertennetzwerk sowie auf gründlich recherchierte Beiträge und Analysen zuzugreifen, die Einblick in wichtige Bereiche wie Geopolitik, Wirtschaft, Verteidigung und Sicherheit sowie Energie geben und sich mit wichtigen Fragen beschäftigen.
Die von uns zur Verfügung gestellten Berichte:
• sind unverzerrt und unvoreingenommen
• basieren auf Fakten und fachkundigen Expertenanalysen
• behandeln relevante Themen und richten sich nicht nach rasch veränderndem öffentlichen Interesse
• beinhalten keinerlei Bewertungen oder Empfehlungen
Mit komplexen Themen setzen wir uns in der Form von Miniserien auseinander. Jeder einzelne Beitrag enthält ausreichend Informationen, damit Sie sich ein in sich geschlossenes Bild zu einem Thema machen können, das zum umfassenden Verständnis eines Problemkreises beiträgt.
Die Berichte sind miteinander verbunden, wodurch sich ein Kontext samt Hintergrund ergibt. Mit der Zeit entsteht so für den Nutzer eine umfassende Informationssammlung.
Unser Angebot:
Wir veröffentlichen Länder- und Regionalberichte, die
• die politische Lage analysieren
• wirtschaftliche Entwicklungen analysieren
• verteidigungs- und sicherheitspolitische Fragen analysieren
• Fragen und Möglichkeiten der Energieversorgung analysieren
• Wechselbeziehungen zwischen Ländern und/oder Regionen analysieren
• fortlaufende Informationen zu wichtigen Themen liefern
Wir befassen uns mit den folgenden Regionen:
• Europa
• Nordamerika
• Latein- und Südamerika
• Russland und seinen Nachbarstaaten
• Naher Osten
• Afrika
• Südasien
• Asien (einschließlich Indien, China und Japan)
• Australien
WorldReview.info ist eine kostenlose Community Site, die verschiedene Möglichkeiten bietet, Inhalten zu folgen und Inhalte zu teilen. Nach der Registrierung können Nutzer ihr eigenes Profil erstellen und verwalten.
Registrierte Nutzer können:
• Interessengebiete verfolgen, indem sie ihrem Profil Tags zuordnen
• Experten verfolgen
• eine eigene Sammlung von Berichten erstellen
• Berichte kommentieren und mit Experten in Kontakt treten
Unsere Experten:
Zu unseren Experten gehören Akademiker und Nichtakademiker mit nachgewiesener langjähriger und praktischer Erfahrung in den Bereichen Wirtschaft, Politik, Diplomatie, Nachrichtendienste und Regierungsberatung.
Unser Standort:
Die Geopolitical Information Service AG befindet sich in Liechtenstein – einem Land ohne jeglichen Einfluss auf internationale Machtpolitik, was unseren Zielsetzungen und Grundprinzipien entspricht.
Das Unternehmen wurde 2011 von Seiner Durchlaucht Prinz Michael von und zu Liechtenstein, einem weithin anerkannten Unternehmer und Experten im Bereich Weltpolitik und Ökonomie, gegründet. Er ist Vorsitzender des European Centre of Austrian Economics Foundation (ECAEF), einem liberalen Think Tank mit Sitz in Liechtenstein, auch hat er mehrere andere internationale Think Tanks mitbegründet.
Geopolitical Information Service AG
Mario Springer
Herrengasse 21
LI-9490 Vaduz
Fürstentum Liechtenstein
Telefon +423 231 1942
Email: springer(at)geopolitical-info.com
Geopolitical Information Service AG
Mario Springer
Herrengasse 21
LI-9490 Vaduz
Fürstentum Liechtenstein
Telefon +423 231 1942
Email: springer(at)geopolitical-info.com
Datum: 13.06.2013 - 14:54 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1448
Anzahl Zeichen:
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Mario Springer
Stadt:
Vaduz
Telefon: +41 78 629 5545
Kategorie:
Energie & Umwelt
Art der Fachartikel: Produktinformation
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 13.06.2013
Anmerkungen:
Veröffentlichung nur mit Quellennachweis
Belegexemplar erwünscht
Dieser Fachartikel wurde bisher 793 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Gefahren der Energieversorgung durch Cyberangriffe"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Geopolitical Information Service AG (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).