"DER STANDARD"-Kommentar zum Weisungsrecht: "Ewig schlechte Nachrede" von Nina W

"DER STANDARD"-Kommentar zum Weisungsrecht: "Ewig schlechte Nachrede"
von Nina Weißensteiner

ID: 1001719
(ots) - Selbst wenn ein Justizminister noch so abwägend und
behutsam davon Gebrauch macht: Das längst überkommene Weisungsrecht
garantiert den Amtsinhabern bis heute ständig eine schlechte
Nachrede. Denn in der Regel ist der Ressortchef im Wiener Palais
Trautson von einer Partei nominiert - und in den meisten Fällen von
öffentlichem Interesse sind politische Mitstreiter oder Gegner
involviert, über deren Wohl und Wehe er entscheidet. Das führt zu
andauernden Verdächtigungen: Lässt der Justizminister jemanden von
der politischen Konkurrenz anklagen, heißt es, er mache
Parteipolitik. Stellt der Minister ein Verfahren gegen einen
Gesinnungsfreund ein, wirft man ihm vor, seine Leute zu schützen. Und
fällt er aus Bedacht nicht sofort einen Entscheid, sagt man ihm nach,
er verschleppe das Verfahren. Dazu geraten auch die Staatsanwälte,
die ihrem Chef über Ermittlungs- und Verfahrensschritte zu berichten
haben, oft genug in Verruf. Da ist bei Politaffären dann von ihrem
vorauseilenden Gehorsam die Rede anstatt von ihrer formal
garantierten Unabhängigkeit. All das hat Wolfgang Brandstetter, einst
Strafverteidiger in schillernden Fällen, erkannt und will eine
Kommission einsetzen, die das Weisungsrecht hinterfragt. Ob
stattdessen ein Bundesstaatsanwalt oder Weisenrat kommt: Am
wichtigsten wäre, derlei Persönlichkeiten weitgehend frei vom
Einfluss der Parteien zu bestellen. Ansonsten dominieren wieder
Argwohn und Zweifel gegenüber der Justiz.

Rückfragehinweis:
Der Standard, Tel.: (01) 531 70/445

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/449/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***



Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Newcomerin Vanessa Tuna im ZDF Fernsehgarten on Tour Reklamationen - branchen local
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 06.01.2014 - 17:58 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1001719
Anzahl Zeichen: 1888

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Ausgabe vom 7.1.2014 Wien



Kategorie:

Medien und Unterhaltung



Diese Pressemitteilung wurde bisher 277 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
""DER STANDARD"-Kommentar zum Weisungsrecht: "Ewig schlechte Nachrede"
von Nina Weißensteiner
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Der Standard (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Der Standard


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z