Neue OZ: Kommentar zu Israel / Scharon
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Als Ariel Scharon vor acht Jahren ins Koma fiel, verlor Israel
einen legendären Staatsmann, der mehr für den Frieden in Nahost
bewirkt hat als die meisten seiner Kritiker. Jetzt hat der Kriegsheld
und Machtpolitiker seine letzte Schlacht verloren. Er war kein Engel,
sondern ein "Bulldozer", der mit Israels Rückzug aus dem Gazastreifen
einen historischen Schritt vollzogen hat.
Zweifelsohne: Fehler werfen dunkle Schatten auf sein Lebenswerk.
Das Massaker christlicher Milizen 1982 an Hunderten Zivilisten in
libanesischen Flüchtlingslagern hätte niemals unter den Augen Israels
verübt werden dürfen. Ferner forcierte Scharon über Jahre den
Siedlungsbau. Sein Tempelberg-Besuch gilt zudem als Auslöser der
zweiten Palästinenser-Intifada.
Doch Scharon leistete nicht nur als Soldat viel zur Sicherung des
Existenzrechts Israels. Er war auch einer der Architekten der Maxime,
dass die einzige Demokratie in Nahost stets dazu in der Lage sein
muss, sich selbst zu verteidigen. Noch heute wollen Hamas, Hisbollah
und der Iran das Land vernichten. Zugleich erkannte Scharon als
Premier, dass Israel gewinnt, wenn es den besetzten Gazastreifen
verliert. Er setzte gegen Widerstand aus den eigenen Reihen
schmerzhafte Kompromisse durch. So ein Bulldozer fehlt, um die
festgefahrenen Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern
wieder voranzubringen.
Michael Clasen
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Datum: 12.01.2014 - 22:00 Uhr
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