Neue OZ: Kommentar zu Verteidigung / Bundeswehr
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Nichts ist gut bei der Bundeswehr? Nein, diese Extremeinschätzung
weist der Wehrbeauftragte des Bundestags von sich. Im Gegenteil: Er
spart nicht mit Lob für eine Verteidigungsministerin, die seine Rolle
gleich mitübernommen hat. Teilzeit, Kitas, Familienfreundlichkeit:
Sie kümmert sich um die Truppe, verbal jedenfalls.
Aber was sind die schönen Absichten wert? Die seit Anfang der
90er-Jahre durch Reformen geschüttelte Armee kommt nicht zur Ruhe.
Milliardenschwere Rüstungsprojekte und -debakel belasten den
Verteidigungsetat, das Afghanistan-Mandat wird abgewickelt, und schon
sind, Beispiel Mali, Nachfolgemissionen in Sicht. Die
Verteidigungsministerin will Deutschland in der Frage militärischer
Interventionen zu einem belastbaren Partner machen für NATO und UN.
Die Weltgemeinschaft hatte wegen zögerlicher Haltung im Fall Libyen
die Deutschen schon als Leichtmatrosen abgetan.
Gewiss, Bündnistreue ziemt sich für Deutschland. Doch wie soll das
aussehen mit einer Armee, die nach einer Radikal-Schrumpfkur auf
Verschleiß fährt? Auslandseinsätze sollen nicht länger dauern als
vier Monate, mit 20 Monaten Ruhezeit dazwischen. Die Praxis sieht
anders aus. Vor allem für Piloten und Sanitäter ist diese
Kann-Regelung oft nur Papier. Zu Recht warnt der Wehrbeauftragte vor
großen Versprechen, die die Truppe überfordern. Auch die Ministerin
stünde blamiert da, wenn sie ihre Hurra-Rufe einsammeln muss.
Beate Tenfelde
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Datum: 28.01.2014 - 22:00 Uhr
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