Neue OZ: Kommentar zu politischen Reden am Aschermittwoch
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Als es die Große Koalition im Bund noch nicht gab, klangen die
Reden am politischen Aschermittwoch spannender. Wenn die Parteichefs
und weitere Spitzenpolitiker bei ihren rhetorischen Scharmützeln den
Gegner attackierten, hatte das hohen Unterhaltungswert. Zwar fielen
an den Stammtischen in Bayern auch diesmal deftige Zitate, aber sonst
war manches anders. Weil die vereinten Partner Union und SPD sich
nicht öffentlich bekämpfen wollten, suchten sie nach einem anderen
Sündenbock. So bekam die Europäische Union Keile ab. An vorderster
Front teilte Europaskeptiker Peter Gauweiler aus. Im Ton hat der
CSU-Mann überzogen. Doch es fiel auf, dass der Münchener nicht der
Einzige war, der mit Ressentiments gegen Brüssel auf Stimmenfang
ging, ausgerechnet vor der Europawahl. Das ist schon kurios. Der
sozialdemokratische EU-Parlamentspräsident Martin Schulz hätte in
seiner Rede am Aschermittwoch auch auf Kritik an überzogener
Regulierungswut verzichtet, wenn sie nicht einen Nerv treffen würde.
Hat sich in Deutschland der Wind in Sachen Europa gedreht? Ach nein,
so extrem ist es auch wieder nicht. Es liegt wohl daran, dass alle
Etablierten misstrauisch die europakritische AfD beäugen und sie
nicht hochkommen lassen wollen. Schließlich nannte selbst CSU-Chef
Horst Seehofer die europäische Idee die "genialste in der
Geschichte".
Christof Haverkamp
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Datum: 05.03.2014 - 22:00 Uhr
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