Ukrainische Interimsregierung wird eindringlich aufgefordert, ihre Verbindung zu den Maidan-Schützen zu erklären
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Die ukrainische Interimsregierung steht unter Zugzwang: Der in
einem abgehörten diplomatischen Telefongespräch gemachten Behauptung,
dass es zur Opposition gehörende Scharfschützen gewesen sind, die
während der kürzlichen Maidan-Proteste das Feuer auf Demonstranten
eröffneten und mehrere Menschen töteten, soll im Rahmen einer
unabhängigen Untersuchung nachgegangen werden.
Die Enthüllungen stammen aus einem elfminütigen Telefonat zwischen
der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton und dem estnischen
Aussenminister Urmas Paet vom 25. Februar.
"Alle Beweise deuten darauf hin, dass die Menschen, die von
Scharfschützen auf beiden Seiten getötet wurden, darunter Polizisten
und auch die Menschen auf der Strasse, dass sie von denselben
Scharfschützen getötet wurden", erklärt Paet in dem mitgeschnittenen
Telefonat, das Youtube zugespielt worden ist.
"Ja also ... das, das ist schrecklich", antwortete Ashton.
Paet berief sich dabei auf Dr. Olga Bogomolets, die auch Ashton
bekannt ist. Die Ärztin hat in einer behelfsmässigen Klinik inmitten
von Kiew zahlreiche Opfer mit Schussverletzungen behandelt.
"Sie erklärte, als Medizinerin könne sie sagen, dass es sich um
die gleiche Handschrift handelt, um die gleiche Art von Patronen. Es
ist wirklich beunruhigend, dass die neue Koalition jetzt keine
Untersuchung einleiten möchte, um zu erfahren, was genau passiert
ist", so Paet.
"Es gibt immer stärkere Erkenntnisse darüber, dass hinter den
Scharfschützen nicht Janukowitsch steckt, sondern jemand aus der
neuen Koalition", ergänzte er.
Berichten zufolge habe Dr. Bogomolets im Anschluss an die blutige
Auseinandersetzung einen Posten in der Interimsregierung abgelehnt,
der ihr vom stellvertretenden ukrainischen Ministerpräsidenten für
Humanitäre Angelegenheiten in Aussicht gestellt worden war.
In den vergangenen 24 Stunden hat Paet die Echtheit des Telefonats
bestätigt. Zudem ergänzte er, dass nun eine Untersuchung folgen müsse
- öffentlich und unabhängig von der aktuellen Interimsregierung.
Obwohl der Druck auf Catherine Ashton zunimmt, lehnte ihr Amtssitz
eine Stellungnahme bisher ab.
"Viele Menschen verlangen, dass in der Ukraine eine unabhängige
Untersuchung durchgeführt wird. Die für die Verbrechen auf dem Kiewer
Maidan verantwortlichen Personen müssen strafrechtlich verfolgt
werden", so Paet.
Dabei stellte er auch klar, dass die ukrainische Öffentlichkeit
seiner Meinung nach kein Vertrauen in Teile der ehemaligen Opposition
habe, die in der Ukraine nun an der Macht ist: Die Menschen glauben,
sie hätten "eine schmutzige Vergangenheit", ergänzte er.
Schätzungen zufolge fielen den Übergriffen auf dem Maidan über 100
Menschen zum Opfer. Der geschasste Präsident Wiktor Janukowitsch
hatte bei einem öffentlichen Auftritt in der vergangenen Woche
abgestritten, seinen Truppen befohlen zu haben, das Feuer auf ihre
Landsleute zu eröffnen.
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Datum: 07.03.2014 - 12:05 Uhr
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Kiew, Ukraine
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