BGA: Außenhandel strebt 2014 nach neuen Bestmarken - Stresstest Krim-Krise
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Wirtschaft im laufenden Jahr erfolgreich auf den Weltmärkten
behaupten. Dank neuer Rekorde bei den Exporten wie bei den Importen
wird das Außenhandelsvolumen über der magischen Grenze von 2.000
Milliarden Euro liegen - woran wir im vergangenen Jahr noch knapp
gescheitert sind. Diese Prognosen können jedoch sehr schnell
Makulatur sein, sollte die Krise auf der Krim weiter eskalieren."
Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes
Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) heute in Berlin
anlässlich der Frühjahrspressekonferenz des Verbandes zur Entwicklung
des deutschen Außenhandels. Aktuelle Situation und Ausblick für den
deutschen Außenhandel Für das Jahr 2014 rechnet der BGA mit einem
Anwachsen der Ausfuhren um 3 Prozent auf 1.129,7 Milliarden Euro. Die
Importe werden voraussichtlich um 2 Prozent wachsen und damit 914,1
Milliarden Euro erreichen. Damit steigt das Handelsvolumen auf
2.043,8 Milliarden Euro. Der Außenhandelsbilanzüberschuss wird sich
ebenfalls nochmals weiter vergrößern auf 215,6 Milliarden Euro. Auch
wenn dies der höchste Wert seit der Erhebung der
Außenhandelsstatistik ist, hält der BGA dies für positiv auch im
Sinne unserer europäischen Nachbarn und wird im Übrigen ganz
überwiegend außerhalb der EU erwirtschaftet. Bei der Struktur der
deutschen Ausfuhren gab es im vergangenen Jahr keine Überraschungen.
Bei den drei wichtigsten Produktgruppen handelt sind nach wie vor um
Autos (17 Prozent), Maschinen (15 Prozent) und chemische Erzeugnisse
(10 Prozent). Bei den Einfuhren hingegen belegten die Energieträger
Erdöl und Erdgas (11 Prozent) den ersten Platz gefolgt von Computern
(9 Prozent) und Autos (9 Prozent). Der Krim-Konflikt ist schon heute
die schwerste politische Krise in Europa seit dem Ende des Krieges im
ehemaligen Jugoslawien. Eine weitere Eskalation ist leider jederzeit
zu befürchten. Es droht eine weitere Verschärfung des politischen
Konfliktes, der auch die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen
der EU und Russland nicht unberührt lässt. Nicht zu unterschätzen
wären aber auch die Zweit- und Drittrundeneffekte aufgrund der
Bremswirkung auf die Weltwirtschaft. Gerade in dieser schwierigen
Zeit sind für die Unternehmen Instrumente wie die Hermesdeckungen
hilfreich, um mit den politischen und wirtschaftlichen Risiken
umgehen zu können. Hier drängt der BGA auf schnelle und wohlwollende
Entscheidungen des Interministeriellen Ausschusses hinsichtlich der
Ukraine, um die wirtschaftlichen Beziehungen nicht unnötig zu
belasten. Eindringlich mahnt der Handelsverband zur Deeskalation,
nicht zuletzt ob der noch unerfahrenen und undurchsichtigen Regierung
in der Ukraine. Nicht nachlassende Verhandlungen seien das Gebot der
Stunde. Der Ball liegt bei der Politik, der Konflikt muss auf
diplomatischem Wege gelöst werden. Russland selbst, Europa mit
Deutschland und die ganze Welt haben viel zu verlieren. "Wir Händler
sind immer dafür, einen Gesprächskanal offenzuhalten. Wir versuchen
zu vermitteln und sagen, Reden ist besser als jemanden in die Ecke zu
treiben", so Börner. Deutschland komme eine entscheidende
Vermittlerrolle zu. Es habe traditionell innerhalb der westlichen
Welt auf allen Ebenen die besten Verbindungen zu Russland:
Politisch, diplomatisch, wirtschaftlich, kulturell. Jeden dieser
Kanäle gelte es zu nutzen, nicht zuletzt die zig tausenden direkten
Punkt-zu-Punkt-Verbindungen im täglichen Geschäftsleben.
Deutsch-russische Wirtschaftsbeziehungen: Was ist der Preis für
Sanktionen? Gleichzeitig hätte Deutschland am meisten zu verlieren,
sollte es zu einer Spirale von Wirtschaftssanktionen kommen. 6.200
deutsche Unternehmen treiben Handel mit Russland und/oder haben dort
investiert. Das bilaterale Handelsvolumen liegt bei über 76
Milliarden Euro, Exporten in Höhe von 36 Milliarden Euro stehen
Importe von 40,4 Milliarden Euro gegenüber. 20 Milliarden Euro haben
deutsche Firmen dort investiert. Russland steht auf Platz elf der
deutschen Handelspartner. Es gelte selbstverständlich der Primat der
Politik. Der absehbare Ruf nach schärferen Wirtschaftssanktionen
mache es notwendig, sich mit den möglichen Konsequenzen und den
ökonomischen Auswirkungen zu befassen. Im Ergebnis wäre ein
Handelskonflikt für Deutschlands Wirtschaft schmerzhaft, für die
russische Wirtschaft aber existenzbedrohend. Allerdings habe jede
Sanktion auch ihren Preis. Der Preis sei nicht nur ökonomischer,
sondern auch politischer Natur. Wirtschaftliche Sanktionen träfen
selten die Richtigen und brächten die Gesprächspartner noch weiter
auseinander. "Insgesamt sind wir für das Auslandsgeschäft in große
Teile der Welt optimistisch. Das gilt leider nicht für das Geschäft
mit Russland. Unternehmen tun gut daran sich darauf vorzubereiten,
dass es noch schwieriger wird und die Transaktionskosten weiter
steigen werden. Wie ist die Krise zu lösen? Nicht ohne oder gar
gegen, sondern nur mit Russland. Die EU muss Russland, muss Putin in
die Entscheidungsprozesse einbinden. Und zwar auf Augenhöhe und als
Teil der Lösung. Man sollte Putin größtmögliches Verständnis für
seine Situation entgegenbringen, aber gleichzeitig aufzeigen, dass
die einseitige Veränderung von völkerrechtlich gültigen Verträgen und
Grenzen sein Land ins Abseits führen wird", so der BGA-Präsident
abschließend. 08, Berlin, 12. März 2014
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Datum: 12.03.2014 - 10:43 Uhr
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