Sollen Kritiker der Delfinhaltung im Tiergarten Nürnberg mundtot gemacht werden?

Sollen Kritiker der Delfinhaltung im Tiergarten Nürnberg mundtot gemacht werden?

ID: 1031526
(ots) - Nachdem der Tiergarten Nürnberg auf den kritischen
Report zur Delfinhaltung der Tierschutzorganisation ProWal reagiert
hat und diesen als "Kampagne eines Einzelnen" verharmlost, hat heute
das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) die Mängel im Nürnberger
Delfinarium bestätigt.

Das WDSF wurde vom Bundesministerium für Ernährung und
Landwirtschaft (BMEL) bereits vor vier Jahren einbezogen, um an dem
Neuentwurf des Gutachtens für die Haltung von Säugetieren
mitzuwirken. Der Neuentwurf des 17 Jahre alten Säugetiergutachtens
soll nach Angaben des BMEL in Kürze veröffentlicht werden.

Ortmüller: "Bereits nach den bisherigen Haltungsvorschriften für
Delfine in Delfinarien war regelmäßiges Sonnenlicht bzw. ein
Kunstlicht mit sonnenlichtähnlichem Spektrum bei einer Innenhaltung
vorgeschrieben. Im Neuentwurf ist nur noch von regelmäßigem
Sonnenlicht die Rede. Tatsächlich hatten die Delfine in Nürnberg in
den letzten drei Wintermonaten fast gar kein Sonnenlicht. Die kleinen
80-Zentimeterluken der Traglufthalle über den Außenbecken waren
permanent durch Kondenswasser verdunkelt. Wir haben auch die anderen
Angaben von ProWal mit den rechtlichen Vorgaben verglichen und kommen
zum gleichen Ergebnis, dass in den vergangenen Monaten die Haltung
der Delfine katastrophal war und nicht den rechtlichen Vorgaben der
Delfinhaltung entsprach."

Das WDSF hatte bereits im Jahr 2012 bei einer Überprüfung von rund
5.000 Seiten der tiermedizinische Berichte festgestellt, dass mehrere
Delfine im Tiergarten fortlaufend mit Psychopharmaka, Antibiotika und
etwa 30 anderen Medikamenten behandelt wurden. In den
Veterinärberichten heißt es zur Begründung der laufenden
Medikamentengabe mit dem Beruhigungsmittel Valium: "Nervosität,
Unruhe, schlechte Mitarbeit, schlechtes Fressverhalten, zur
Beruhigung vor Untersuchungen und Transporten, Aggressionen und


Streit, Nervosität wegen Baulärms und Unwohlsein." Nach
Herstellerangaben löst das Medikament bei einer Verabreichung von
mehr als einer Woche bereits "ein potentielles Suchtverhalten" aus
und sollte nur vor chirurgischen Eingriffen kurzzeitig verabreicht
werden. Der Tiergarten rechtfertigte das Psychopharmaka lapidar als
Appetitanreger. Das WDSF will nun einer erneute Akteneinsicht
beantragen.

Die neue Mängelliste ist nach Angaben des WDSF "ein Fall für die
Staatsanwaltschaft". ProWal hat bereits angekündigt, seinen aktuellen
Report den Aufsichtsbehörden bei der Stadt Nürnberg und der Regierung
von Mittelfranken zu übergeben.

WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: "Nachdem wir bereits im
Delfinarium des Allwetterzoos Münster die unzureichenden
Lichtverhältnisse beanstandet hatten, musste die Anlage nach einem
von der zuständigen Aufsichtsbehörde veranlassten Gutachten vor einem
Jahr schließen."

Pikanterweise hat der Tiergarten kurz nach Veröffentlichung des
Reports die kritisierte Traglufthalle entfernt, obwohl nicht
ausgeschlossen ist, dass der Winter mit Minustemperaturen doch noch
Einzug hält. Dann müssten die acht Delfine wohl wieder in die alte
dunkle Halle umziehen, meint Ortmüller.

Nachdem der WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller sich auf der
Facebookseite des Tiergartens kritisch geäußert hatte, wurde er
gestern dort kurzerhand ohne Begründung gesperrt. Die Nürnberger
Zeitung zitiert Tiergartendirektor Dag Encke, der alle Vorwürfe
bestreitet, zum ProWal-Report: "Warum darf jemand solche Lügen
verbreiten?".

Link zum kritischen ProWal-Report:
http://walschutzaktionen.de/155501/2265801.html



Pressekontakt:
Jürgen Ortmüller
Gesellschafter-Geschäftsführer
Mobil: 0151 24030 952

Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)
gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt)

Möllerstr. 19
58119 Hagen

0049/(0)2334/919022 tel
0049/(0)2334/919019 fax

E-mail: wds-forum@t-online.de
www.wdsf.de

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Datum: 12.03.2014 - 11:44 Uhr
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