"Arbeit schaffen ist eine humanitäre Notwendigkeit" / In Haiti kämpfen die Menschen weiter ums Überleben (FOTO)
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(ots) -
Bereits vor dem Erdbeben zählte Haiti zu einem der ärmsten Länder
der Welt. Durch die Katastrophe im Januar 2010 verloren rund 220.000
Menschen ihr Leben, mehr als eine Million wurden obdachlos. Vielen
Haitianern wurde durch das Beben die ohnehin schon karge
Lebensgrundlage entzogen. Ihr Verkaufsstand am Straßenrand oder das
kleines Geschäft in Port-au-Price wurde zerstört und ganze Familien
in noch größere Not und Armut gestürzt. "Das durchschnittliche
Jahreseinkommen eines Haitianers beträgt rund 700 US-Dollar", erzählt
Pater Richard Frechette, der Leiter der Einrichtungen von nuestros
pequeños hermanos (nph) in Haiti. Der Arzt und Priester ist derzeit
in Deutschland und Europa unterwegs, um die internationale
Gemeinschaft auch künftig um Solidarität mit Haiti und den Haitianern
zu bitten. Denn dem Land fehle es weiterhin an medizinischer
Versorgung für die Bevölkerung, an Bildungsmöglichkeiten für die
Kinder und vor allem an Arbeitsplätzen.
"Ich werde oft gefragt, warum der Wiederaufbau in Haiti so langsam
vonstatten geht", sagt Pater Richard. "Aber wenn kaum jemand eine
Arbeit hat, wie will man ein Land wieder aufbauen. Arbeit zu
schaffen, ist für Haiti eine humanitäre Notwendigkeit." Zwar gebe es,
seit Präsident Michel Martelly im Amt ist, kleine Fortschritte: So
wurden in den letzten Jahren rund 7.000 neue Häuser gebaut, Straßen
erneuert und Solarlampen installiert, die für mehr Sicherheit sorgen.
Diese Fortschritte, so klein sie auch sein mögen, sind ein
Hoffnungszeichen für viele Haitianer. Sie zeigen, wie es sein kann,
wenn die Regierung sich für die Menschen einsetzt. Doch trotz dieser
zaghaften Ansätze muss die Mehrheit der Bevölkerung auch weiterhin
ums tägliche Überleben kämpfen. Die mikroökonomischen Strukturen sind
zwar größtenteils wieder aufgebaut, eine funktionierende Wirtschaft
fehlt aber nach wie vor, auch wenn Präsident Martelly große
Hoffnungen in den Tourismus setzt.
Als Leiter der nph-Einrichtungen engagiert sich Pater Richard
Frechette seit 27 Jahren für die Menschen in Haiti. Er und sein Team
haben dort zwei Kinderdörfer, Schulen, Ausbildungswerkstätten sowie
medizinische und therapeutische Einrichtungen aufgebaut. Das
Kinderkrankenhaus "St. Damien" zählt zu den modernsten medizinischen
Einrichtungen in Haiti und ist das einzige, das Krebsbehandlungen bei
Kindern durchführt. "Unser Ziel ist es, Kinder zu schützen, ihnen
eine gute Ausbildung zu geben und damit eine Grundlage für ein
selbstbestimmtes Leben zu schaffen", sagt Pater Richard. Damit
möglichst viele Kinder in Haiti diese Chance bekommen, haben der
60-Jährige und seine rund 1.900 vorwiegend haitianischen Mitarbeiter
28 Straßenschulen in den Armenvierteln von Port-au-Prince und in
ländlichen Gebieten aufgebaut. Dort lernen mehr als 10.000 Mädchen
und Jungen. Darüber hinaus gibt es eine weiterführende Schule, eine
Berufsschule und ein Ausbildungszentrum, in dem die Jugendlichen
einen Beruf erlernen können. Für die notleidenden Menschen im
Armenviertel Cité Soleil, die unter schlimmsten Bedingungen in
Blechhütten ohne Elektrizität oder sanitäre Anlagen leben, wurden von
nph inzwischen 140 Häuser gebaut, in denen ein menschenwürdiges Leben
möglich ist. Die Motivation für all diese Projekte beschreibt Pater
Richard folgendermaßen: "Wir unterstützen die Menschen so lange bis
es eine Regierung gibt, die stark genug ist, die Verantwortung für
ihre Bürgerinnen und Bürger zu übernehmen." Damit dies mittelfristig
oder langfristig möglich wird, appelliert der Pater an internationale
Staatengemeinschaft, ihren Hilfszusagen nachzukommen und die nach dem
Erdbeben versprochenen Hilfsgelder auch für den Wiederaufbau von
Haiti einzusetzen.
Pater Richard ist es sehr wichtig darauf hinzuweisen, dass nph
haiti eine haitianische Organisation ist. "Wir haben keinen Arzt und
keinen Buchhalter bei uns, der nicht Haitianer ist", versichert er.
Alle verantwortungsvollen Positionen innerhalb der Organisation, sind
mit Haitianern besetzt. "Für uns ist es schön, dass eine neue
Generation mit viel Liebe, Kraft und Zuversicht die Verantwortung für
die nph-Einrichtungen und Projekte und damit auch für ihr Land
übernimmt."
nuestros pequeños hermanos (nph) feiert in diesem Jahr sein
60-jähriges Bestehen. Das Kinderhilfswerk wurde 1954 von Padre
William Wasson gegründet um verwaisten und verlassenen Kindern in
Lateinamerika ein Zuhause zu schenken. Zurzeit leben rund 3.300
Kinder in elf Kinderdörfern in Lateinamerika. Die Kinder leben dort
wie in einer großen christlichen Familie, gehen zur Schule und können
einen Beruf erlernen. Seit der Gründung des ersten Kinderdorfes sind
schon mehr als 18.000 Kinder bei nph aufgewachsen und haben erfahren,
was bedingungslose Annahme und Liebe, Teilen, Mitarbeit und
Verantwortung bedeutet. Außerdem leistet die Organisation in ihren
Projektländern humanitäre Hilfe für viele hunderttausend Menschen.
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Datum: 27.03.2014 - 11:09 Uhr
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