Südwest Presse: KOMMENTAR zu· PISA-STUDIE
Ausgabe vom 02.04.2014
ID: 1041210
Ausgabe vom 02.04.2014 Vor Pisa-Studien muss sich in Deutschland
niemand mehr fürchten. Zahllose - manchmal auch kopflose - Umbauten
haben das deutsche Schulsystem mittlerweile zumindest so weit
gebracht, dass seine Schüler Standardtests besser bewältigen als
früher. Doch der nun veröffentlichte Pisa-Test zu
Problemlösungskompetenzen ist von anderem Kaliber: Nicht Pauk-Wissen
ist gefragt, sondern die Fähigkeit, in einer unbekannten Situation
eine sinnvolle Lösung zu finden. Das Ergebnis ist alarmierend, obwohl
die große Mehrheit der Schüler mittelmäßig bis gut abschneidet. Denn
der Anteil jener 15-Jährigen, die an Alltagsproblemen scheitern,
liegt mit einem Fünftel bei weitem zu hoch. Wie schon bei anderen
Schulvergleichstests zeigt sich auch hier, dass das deutsche
Bildungssystem ein Problem damit hat, die Schwachen zu fördern.
Alltags- und Problemlösungskompetenzen sind allerdings nicht primär
etwas, das Schule lehren muss - gerade hier sind die Eltern gefragt.
Dass die schwachen Problemlöser in allen sozialen Schichten zu finden
sind, deutet darauf hin, dass hier nicht nur Jugendliche
hinterherhinken, die zu Hause kaum Anregungen erhalten - sondern auch
solche, die überbehütet und vor jedem Problem geschützt werden.
Schulen müssen das zumindest teilweise ausgleichen. Denn
Schulabgänger, die nicht einmal einen einfachen Stadtplan lesen oder
einen simplen Automaten bedienen können, sind in kaum einem
Ausbildungsberuf einsetzbar. Eine Bildungsdiskussion, die sich
zunehmend auf die Frage verengt, ob das Gymnasium acht oder neun
Jahre dauern sollte, wird dem nicht gerecht.
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Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218
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Datum: 01.04.2014 - 19:24 Uhr
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