Umwelt-Verbände fordern: Risiken der Agrogentechnik untersuchen 9-Punkte-Katalog zur ökologischen Sicherheitsforschung
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Umwelt-Verbände fordern: Risiken der Agrogentechnik untersuchen 9-Punkte-Katalog zur ökologischen Sicherheitsforschung
Anstatt die drängenden Probleme von Armut, Hunger und fehlgeleiteter Agrarforschung und Agrarpolitik zu diskutieren und ergebnisoffen die besten Lösungen zu finden, würden einseitig große Summen in die gentechnologische Forschung gesteckt. "Zur nachhaltigen Stabilisierung des ökologischen Gefüges, von dem die Landwirtschaft abhängt, trägt diese aber nichts bei", so Tschimpke. Zudem würden relevante Themen aus der Sicht von Verbrauchern und des Natur- und Umweltschutzes bislang oft ausgeblendet.
"Forschungsfragen zu ökologischen Risiken der Agrogentechnik müssen jenseits des eingespielten Gentechnik-Netzwerkes evaluiert und vergeben werden", fordert NABU-Gentechnikexpertin Dr. Steffi Ober.
"Gesundheitliche Effekte gentechnisch veränderter Organismen wie der Maissorte Mon 810 sind bislang noch nicht erforscht. Dies ist aber besonders wichtig für Menschen in Entwicklungsländern, deren Hauptnahrungsmittel Mais ist." Die Auswirkungen von Mon 810 auf Wasserökosysteme und geschützte Schmetterlinge seien bislang ebenso wenig untersucht. Auch fehlten Daten zur Auswirkung von Totalherbiziden wie Roundup auf die Landnutzung und Gesundheit.
"Wie teuer kommt es der Volkswirtschaft zu stehen, einseitig nur auf Gentechnik zu setzen, statt in kostengünstigere und nachhaltige Alternativen zu investieren?", fragte BÖLW- Gentechnikexperte Peter Röhrig. "Wir bauchen eine Forschung, die volkswirtschaftliche und soziale Dimensionen der Agro-Gentechnik untersucht." So würde die unabhängige Forschung nach wie vor behindert, da die Industrie einen freien Zugang zu manipuliertem Saatgut verweigere. Forschungsmaterial und Forschungsdesign müsse unabhängig von den Vorgaben des Patentinhabers sein, fordern die Verbände. "Forschung mit öffentlichen Geldern muss sich der Gesellschaft verantworten und darf nicht unter den Zielvorgaben von Monsanto Co. stehen", erklärte Prof. Dr. Hartmut Vogtmann, Vizepräsident des DNR. Die Verbände fordern daher ein Mitspracherecht an der Gestaltung einer Risikoforschung zur Agrogentechnik. Erst dann werde diese auch in der Gesellschaft Akzeptanz und Vertrauen finden.
Für Rückfragen:
Dr. Steffi Ober, NABU-Gentechnikexpertin, mobil 0172-5254198
Peter Röhrig, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, Gentechnikexperte, mobil 0160 96 459951
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
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Datum: 21.07.2009 - 12:18 Uhr
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