Schwäbische Zeitung: Kommentar: Der Sonntag der vier Päpste

Schwäbische Zeitung: Kommentar: Der Sonntag der vier Päpste

ID: 1051342
(ots) - Da feiert die katholische Kirche ein Fest, das
in der säkularen Welt eigentlich für spöttisches Lächeln oder gar
Häme sorgen müsste. Dieser olle Heiligenkult - mit Reliquien, mit
einem pompösen Ritual aus vergangenen Zeiten. Und zur Ehre der Altäre
werden zwei Kirchenmänner erhoben, von denen der eine außerhalb des
katholischen Raums fast vergessen ist, und der andere manchem
Kritiker als erzkonservativer Papst in Erinnerung bleibt. Aber dann
passiert Merkwürdiges. Die halbe Staatenwelt reist mit Delegationen
nach Rom, Christen anderer Konfessionen reisen nach Rom, Juden und
Muslime reisen nach Rom, Hunderttausende Pilger reisen nach Rom,
Millionen verfolgen in aller Welt die Heiligsprechung der Päpste
Johannes XXIII. und Johannes Pauls II. Das keiner übermäßigen
Frömmelei verdächtige Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet in
seiner Online-Version im Liveticker. Alles sehr eigenartig.

Vielleicht auch nicht. Kein Marketing-Genie wäre in der Lage, ein
Ereignis von solcher Strahlkraft zu organisieren. Die katholische
Kirche versteht ihre großen Feste, ihre ur-alten Rituale zu feiern.
Und der Nachfolger Petri bekleidet ein Amt, an dem alle Kritik - ob
berechtigt oder oberflächlich billig - immer dann abprallt, wenn die
Einzigartigkeit dieses Amtes aufleuchtet. Warum ist das so? Weil die
Menschen spüren, dass sich da über zwei Jahrtausende hinweg etwas
geheimnisvoll Zeitloses bewahrt hat.

Einzigartig war auch dieser Sonntag der vier Päpste - erstmals mit
einem emeritierten Benedikt XVI. Er hat einen Markenkern der Kirche,
das Weite, Umfassende des Katholischen symbolisiert. In Deutschland
war es viele Jahre Gepflogenheit, dem "modernen" Johannes XXIII. den
"reaktionären" Johannes Paul II. gegenüberzustellen. Dass Papst
Franziskus beide am selben Tag zu Heiligen der Kirche erhoben hat,


zeigt auch, was er von diesem Graben hält: gar nichts. Die deutschen
Bischöfe haben übrigens in Rom weitgehend durch Abwesenheit geglänzt.
Dabei hätten sie viel Gutes lernen können.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Schwäbische Zeitung: Kommentar: Der Bürger kommt an erster Stelle Westfalenpost: Wilfried Goebesl zum CDU-Landesparteitag
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 27.04.2014 - 21:43 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1051342
Anzahl Zeichen: 2395

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Ravensburg



Kategorie:

Politik & Gesellschaft



Diese Pressemitteilung wurde bisher 239 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Schwäbische Zeitung: Kommentar: Der Sonntag der vier Päpste"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Schwäbische Zeitung (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Schwäbische Zeitung


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z