Arbeiten ohne Grenzen:Ökonomen fordern modernes Konzept für grenzüberschreitende Arbeitsmobilität in der EU
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führende Arbeitsökonomen aus zehn EU-Ländern von der europäischen
Politik ein Bündel von Maßnahmen, um die freie Arbeitsmobilität
innerhalb der Europäischen Union zu stärken. Damit wenden sich die
Wissenschaftler gegen den wachsenden Europa-Pessimismus und die
jüngsten Vorstöße, das Grundrecht auf Freizügigkeit aufgrund der
Debatte um vermeintlichen Sozialtourismus wieder zu beschneiden.
Die Ökonomen erklären: "Ein echter europäischer Arbeitsmarkt ohne
Grenzen ist nicht zuletzt eine Grundvoraussetzung für einen
funktionierenden Binnenmarkt und einen stabilen Euro. Er steigert die
Wachstumschancen und erleichtert die europaweite Ausbalancierung von
Angebot und Nachfrage. Die ungehinderte Freizügigkeit für
Arbeitnehmer sorgt für mehr wirtschaftliche Dynamik in der gesamten
EU, hilft beim Abbau der gravierenden ökonomischen Ungleichgewichte
zwischen den Mitgliedsstaaten und mildert die negativen Auswirkungen
der demographischen Entwicklung."
Vor diesem Hintergrund fordern die Experten ein europaweites
Aktionsbündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zur Umsetzung
der folgenden Maßnahmen:
1. Bessere Koordinierung im Bereich des Steuer- und Sozialrechts
sowie bei der betrieblichen und privaten Altersvorsorge.
2. Aufbau einer effektiven europaweiten Arbeitskräftevermittlung.
3. Klare Bedingungen beim Bezug von Sozialleistungen während der
Arbeitssuche in einem anderen EU-Mitgliedsstaat.
4. Unterstützung von grenzüberschreitender Mobilität etwa durch
Sprachförderung und Umzugshilfen; Ausweitung der
Austauschprogramme für Auszubildende, Studierende und
Erwerbstätige.
5. Generelle europaweite Anerkennung von beruflichen
Qualifikationen und Abschlüssen sowie klare Regeln für den
Zugang zu regulierten Berufen.
6. Öffnung auch der öffentlichen Verwaltungen für qualifizierte
Bewerber aus dem EU-Ausland.
7. Verbesserung der Informationspolitik, um die EU-Bürger von den
individuellen und gesamtgesellschaftlichen Vorteilen
uneingeschränkter Mobilität zu überzeugen.
Initiator des Aufrufs ist Professor Klaus F. Zimmermann, Direktor
des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn, des weltweit
größten Forschernetzwerks in den Wirtschaftswissenschaften.
Der vollständige Text ist in elf Sprachen über die IZA-Homepage
abrufbar: http://www.iza.org/working_without_borders/index
Pressekontakt:
Mark Fallak
IZA Bonn
Tel. (0228) 3894-223
fallak@iza.org
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Datum: 23.05.2014 - 12:08 Uhr
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