Windkraft will Stütze der dezentralen Energiewende bleiben

Windkraft will Stütze der dezentralen Energiewende bleiben

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EEG-Novelle Thema beim 2. Stammtisch des windcomm schleswig-holstein e. V.



(PresseBox) - Der Blick auf den Schwerlasthafen Rendsburg Port, wo schon Turmsegmente für Windkraftanlagen, ganze Umspannwerke und weitere Bauteile der Energiewende umgeschlagen wurden, zeigte deutlich die wirtschaftliche Bedeutung der Windkraft und Hafenwirtschaft für Schleswig-Holstein. "Dieser Hafen wurde unter den wirtschaftlichen Vorzeichen des alten Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) gebaut", erklärte Renate Duggen vom windcomm schleswig-holstein e. V. zur Eröffnung des zweiten Stammtisches, den das Windkraft-Branchencluster organisierte. Durch die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes drohen nach Ansicht der Vorstandsvorsitzenden schmerzhafte Einnahmeverluste für die Windkraft-Branche: "Wir müssen der Bundesregierung klar machen, dass sie damit Arbeitsplätze, die Wettbewerbsvielfalt und damit das ganze Projekt Energiewende gefährdet."
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer, die als politischer Gast zur Veranstaltung eingeladen war, setzt sich dafür ein, vor Inkrafttreten der EEG-Reform noch einige Punkte am Gesetzestext zu verändern, zum Beispiel hinsichtlich der angekündigten Einführung von Ausschreibungsmodellen. Nach dem Regierungsentwurf sollen für alle Erneuerbare Energien bereits ab 2017 Ausschreibungen angewandt werden, obwohl der Koalitionsvertrag hierfür restriktivere Vorgaben vorsieht. Die bisherigen internationalen Erfahrungen bei Ausschreibungen sind katastrophal - sowohl bei Kosten als auch Ausbaumengen haben die meisten Ausschreibungsmodelle versagt. "Beim jetzigen Erfahrungsstand kann man keine politische Festlegung für Ausschreibungen vornehmen. Dies muss sich auch im endgültigen Gesetzestext wiederspiegeln.", erklärte Dr. Scheer.
Der zweite Gast des Branchentreffens, Tobias Goldschmidt von der Stabsstelle Energie im schleswig-holsteinischen Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MELUR), zeigte sich zuversichtlich, dass die Stichtagsregelung im laufenden Verfahren auf den 31.12.2014 verschoben wird, nachdem auch der Bundesrat sich einer entsprechenden Initiative Schleswig-Holsteins angeschlossen hatte. Goldschmidt erklärte weiter: "Der Strompreisbremsen-Aktionismus des letzten Jahres war teuer, denn er hat die Marktteilnehmer verunsichert. Das muss ein Ende haben, damit endlich wieder Investitionsentscheidungen fallen. Die Landesregierung begrüßt, dass an den Grundfesten des EEG nun nicht wie ursprünglich befürchtet gerüttelt wird." Goldschmidt ging ebenfalls auf die geplanten Ausschreibungsmodelle im EEG-Entwurf ein. "Mehr Marktorientierung ist in Ordnung, doch unabhängig vom Ausgang der Pilotphase schon heute das Ende fester Einspeisetarife zu proklamieren, ist falsch", betonte der MELUR-Vertreter. "Ausschreibungen müssen erstmal unter Beweis stellen, dass sie das effizientere und bürgerenergiefreundlichere Instrument sind. Auch wenn bisher vieles daran zweifeln lässt, sollten sich Energiewende-Politiker und die Erneuerbaren-Branche nun kreativ mit einem möglichen Ausschreibungsdesign auseinandersetzen."


Renate Duggen überreichte den politischen Gästen die Handlungsempfehlungen für eine Reform des EEG, die windcomm zusammen mit Akteuren der Windindustrie und der Fachverwaltung in einem Workshop des "Think-Tank Energiewende Schleswig-Holstein" ausgearbeitet hatte.
Auf die Windkraftnutzung auf See ging Sascha Wiesner, Regional Manager des Offshore-Unternehmens A2SEA Deutschland GmbH, bei einer Präsentation seiner Firma ein. "Wenn bis 2030 das Ausbauziel für Offshore-Windkraft von 25 auf 15 Gigawatt reduziert wird, werden das die Häfen und die Zulieferer zu spüren bekommen", sagte er und sprach sich für einen Ausbaupfad von 25 Gigawatt in den nächsten 16 Jahren aus.
Bei einem Rundgang über das Hafengelände konnten sich die Stammtisch-Teilnehmer ein Bild von der Infrastruktur machen. Kai Lass von der Betreibergesellschaft Rendsburg Port GmbH berichtete: "Der Umschlag von Windkraftanlagen-Komponenten macht 80 Prozent unseres Umsatzes aus." Er wies auf das Forschungs- und Entwicklungszentrum des Windkraftanlagenherstellers Senvion und eine Fertigungshalle des Turmsegmente-Herstellers Max Bögl hin. Die Firma Max Bögl hat zu Jahresbeginn in Osterrönfeld Richtfest gefeiert und will hier rund 200 Arbeitsplätze schaffen.
Mitglieder im windcomm schleswig-holstein e. V. sind 85 Windkraft-Unternehmen aus Norddeutschland. Den zweiten Stammtisch organisierte das Branchencluster zusammen mit dem Eigentümer RENDSBURG PORT AUTHORITY, dem Betreiber Rendsburg Port GmbH und dem Unternehmen A2SEA Deutschland GmbH. Der nächste Stammtisch des windcomm e. V. findet im vierten Quartal 2014 statt und wird unter www.windcomm.de angekündigt. Dort gibt es auch einen Hinweis auf die Offshore-Fachveranstaltung OBMC, die windcomm organisiert. Sie findet am 3. Juli 2014 ebenfalls in Rendsburg statt.

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Datum: 28.05.2014 - 09:21 Uhr
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