Irak: Christen flüchten aus Mosul / Islamistische Kämpfer bringen größere Teile des Landes in ihre Gewalt
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anhält, wird es dort bald keine Christen mehr geben!" So beschreibt
ein Sprecher von Open Doors die dramatische Situation in der
zweitgrößten Stadt des Irak, die im Norden des Landes nahe der
kurdischen Grenze liegt. Die Christen fliehen meist mit wenigen
Habseligkeiten in die kurdische Autonomiezone oder in die nahe
gelegene Niniveregion. Am frühen Morgen des 10. Juni hatten
bewaffnete Kämpfer der Gruppierung ISIS (Islamischer Staat im Irak
und Syrien, auch Daash genannt) größere Teile Mosuls in ihre Gewalt
gebracht. "Dies könnte der letzte Auszug der Christen sein", so der
Open Doors Mitarbeiter weiter.
Tausende Familien auf der Flucht
Christen wie Nicht-Christen verlassen fluchtartig die Stadt, in
der bis zum vergangenen Sonntag noch etwa 1.000 christliche Familien
lebten. Die Dschihadisten hatten am 10. Juni für einige Stunden sogar
die Residenz des Gouverneurs besetzt, der die Stadt Irak News zufolge
mittlerweile verlassen hat. Die einheimische Nachrichtenagentur NINA
berichtet von tausenden Familien, die der Gewalt der Islamisten
entkommen wollen. Im Kloster von Mar Mattai suchten etwa 200
christliche Familien Zuflucht. Im Kloster von Alkosch konnten etwa 50
und in überwiegend christlichen Dörfern noch weitere Familien
unterkommen. Die ISIS kontrolliert mittlerweile mehrere Orte im Land,
ihre Kämpfer haben sich der irakisch-kurdischen Grenze genähert.
Viele Christen sind in den letzten Jahren in die als relativ sicher
geltende kurdische Zone geflohen. Sie befürchten nun, dass sie auch
dort angegriffen werden. Die Aufständischen kontrollieren bereits
weite Teile der Provinz Ninive. Inzwischen breiten sie sich offenbar
auch in anderen Landesteilen aus. Der Beauftragte von Open Doors
meldet, dass "sich die Situation in und um Mosul zusehends
verschlechtert hat und Christen immer häufiger bedroht und
angegriffen werden. Die Ausbreitung der Islamisten sorgt für große
Unruhe und Angst". Markus Rode, der Leiter von Open Doors
Deutschland, appelliert: "Die Situation im Irak spitzt sich
dramatisch zu und selbst der bisher als relativ sichere Norden
entwickelt sich immer mehr zu einem gefährlichen Ort für Christen. In
den letzten Tagen hat eine neue Flüchtlingswelle eingesetzt. Umso
wichtiger ist es nun, dass wir den Christen im Irak mit Gebet und
sofortiger Unterstützung zur Seite stehen."
Aktuell steht der Irak auf Platz 4 des Open Doors
Weltverfolgungsindex, einer jährlichen Rangliste der 50 Länder, in
denen Christen weltweit am stärksten verfolgt werden. Neben der
Soforthilfe für Flüchtlinge und Hilfe zur Selbsthilfe Projekten
unterstützt das überkonfessionelle Hilfswerk Open Doors Christen im
Irak mit Literatur, durch Schulungen und durch Trauma-Beratung.
Über Open Doors
In über 50 Ländern unterstützt Open Doors seit fast 60 Jahren
verfolgte Christen mit Hilfe zur Selbsthilfe-Projekten, Literatur,
Ausbildungsprojekten, hilft Gefangenen und den Familien ermordeter
Christen. Mit Vorträgen informiert das Werk über Christenverfolgung
und ruft zu Gebet und Hilfe auf.
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Datum: 12.06.2014 - 10:48 Uhr
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