Borussia geht das Pokalspiel in Weiden an wie ein Bundesliga-Match
Borussia geht das Pokalspiel in Weiden an wie ein Bundesliga-Match
Borussia Dortmund muss in der ersten Hauptrunde um den Vereinspokal am Samstag (15.30 Uhr, live im Netradio) beim Regionalliga-Aufsteiger SpVgg. Weiden antreten. Das Weiterkommen, daran lässt niemand den Hauch eines Zweifels, ist Pflicht für den Pokalfinalisten von 2008. "Wir müssen über 90 Minuten Druck aufbauen und dürfen nicht von einem möglichen 1:0 ableiten, es würde reichen für heute", verlangt Jürgen Klopp: "Unsere Aufgabe ist es, das, was wir können, zu 100 Prozent auf den Platz zu bringen."
Entsprechend ernsthaft verläuft die Vorbereitung. "Wie bei einem Bundesligaspiel", sagt der Cheftrainer. Die Scouting-Abteilung hat den Gegner drei Mal live beobachtet, Stärken und Schwächen visuell aufbereitet. "Alles, was wir über Weiden bekommen konnten, haben wir gesichtet." Klopps Erkenntnisse lauten: "Wir treffen auf einen Gegner, der unter Profibedingungen arbeitet, der viele Ex-Profis unter Vertrag stehen hat und der jede Möglichkeit, die wir ihm bieten, nutzen will." Und weiter: "Einiges lässt darauf schließen, dass Weiden in einem 4-2-3-1-System antritt. Wenn daraus ein 4-5-1 wird, wird es eng und damit unangenehm. Wir müssen uns dann im ,Eins-gegen-Eins´ oder über schnelle Passfolgen durchsetzen."
Wie bei einem Bundesliga-Spielort, der mit Bahn oder Bus nicht schnell und bequem zu erreichen ist, hat der BVB für die Mannschaft einen Flieger gechartert. Am Freitag Nachmittag geht´s von der "Startbahn Ruhrgebiet" Richtung Nürnberg, von dort weiter per Bus ins oberpfälzische Weiden, unweit der tschechischen Grenze gelegen.
Seine Mannschaft, daran lässt der Trainer keinen Zweifel, wird in Bestbesetzung antreten, sieht man vom verletzungsbedingten Fehlen von Dede und Mannschaftskapitän Sebastian Kehl ab, "was jede Mannschaft schwächen würde". Folgende Fragen sind noch nicht beantwortet:
Wer stürmt neben Nelson Valdez? Lucas Barrios hatte am Dienstag beim letzten Test in Koblenz (1:1) einen gelungenen Einstand, schoss im ersten Spiel sein erstes Tor für den BVB. Am Samstag ist er seit genau einer Woche in Deutschland - zu kurz, um sich zu akklimatisieren. "Wir geben ihm die Zeit, die er braucht", sagt Klopp. Auf der anderen Seite hätte Barrios in Weiden die Chance, die Kollegen unter Wettkampfbedingungen wieder ein Stück besser kennenzulernen. Klopp: "Er fährt auf jeden Fall mit. Ich werde die letzten Trainingseindrücke wirken lassen und dann entscheiden. Grundsätzlich bin ich froh, dass alle vier Stürmer in guter Verfassung sind, auch wenn Zidan noch wichtige Teile der Vorbereitung fehlen."
Tendenz: Barrios beginnt, doch mit Rangelov und Zidan hat Klopp zwei weitere gute Varianten in der Hinterhand.
Wer spielt für Sebastian Kehl? In Koblenz testete Klopp Mats Hummels auf der "Sechserposition" vor der Abwehr. Tinga heißt die Alternative. "Die Entscheidung ist gefallen", sagt der Trainer - aber er gibt sie natürlich noch nicht preis.
Tendenz: Für Hummels spricht nicht zuletzt dessen Statur: Mit ihm, Subotic, Santana, Owomoyela, Hajnal und dem sprunggewaltigen Valdez hätte der BVB sechs kopfballstarke Spieler auf dem Rasen.
Wer schießt die Elfmeter? Michael Zorc, Marcio Amoroso, Alexander Frei - drei Spieler, die vom Punkt aus eiskalt verwandelten. Ein Nachfolger wird gesucht, eine "Stallorder" gibt es nicht. Klopp selbst fragt sich, wer sich den Ball wohl schnappen wird, wenn es einen Strafstoß für Borussia gibt.
Tendenz: Der Jüngste macht´s! Nuri Sahin wechselte vor der Saison die Trikotnummer, trägt nun statt der "23" die "8", die einst Zorc gehörte. Allein hier schließt sich schon der Kreis. Sahin verwandelte bislang alle Elfmeter sicher - vermutlich wird er Borussias Strafstoßschütze Nummer eins in dieser Saison. Sahin sagt: "Ich bin bereit und übernehme gerne Verantwortung."
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Datum: 31.07.2009 - 19:34 Uhr
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