Selbstbewusstsein stärken: Zwischen Narzissmus und Selbstliebe
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Antike Legenden erzählen von dem Jüngling Narziss, der so selbstverliebt war, dass er das Werben von jungen Frauen und Männern gleichermaßen ablehnte: Sie konnten ihm nicht genügen. Er versuchte sich selbst zu genügen aber dies eitle Unterfangen gelang nicht.
Diese unglückliche Selbstverliebtheit und Ich-Bezogenheit, hat mit Selbstliebe nichts zu tun.
Um von der Egozentrik zur Selbstannahme zu gelangen, um unser Selbstbewusstsein zu stärken, bedürfen wir anderer offener Menschen, die uns Gleichnis und Spiegel sind. 'Selbstbewusstsein stärken' gelingt viel leichter, wenn wir wirkliche Freundinnen und Freunde haben, die mit liebevollen, aber klaren Worten ihre Fremdwahrnehmung zu unserer engen Selbstwahrnehmung hinzufügen. 'Selbstbewusstsein stärken' bedeutet, ein Gefühl für die körperlichen, geistigen und seelischen Realitäten unseres Selbst zu entwickeln, statt uns in selbstverliebten oder selbstverdammenden Zerrbildern zu verstricken. Das ist originär eine Aufgabe der Selbstachtsamkeit – aber das Spiegeln unserer Person durch andere aufrichtige Menschen, kann uns da auf verkürztem Wege weiterbringen.
„Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst“ sagt das Neue Testament, der christliche Teil der Bibel. Leider wurde in einer kontrollierenden und Angst machenden Verkündigung jahrhundertelang der erste Teil derart betont, dass die Menschen den zweiten Teil des Satzes gar nicht mehr bewusst wahr nahmen. Selbstaufgabe und Lebensentsagung wurde gepredigt. Selbstliebe war verpönt. Jesu Worte wurden zum peinlichen Parodoxon pervertiert: Denn nur, wer sich und sein Leben mag, vermag andere frei und ohne Hintergedanken zu lieben.
So kam es mitunter zur „Nächstenliebe“, die von unterschwelligem Hass oder subtilen Domfinanzgedanken durchdrungen war: „Ich Guter, helfe der verlorenen armen Seele.“
Das ist keine Nächstenliebe auf Augenhöhe, sondern abgemilderter Sadismus.
Auch hier kann 'Selbstbewusstsein stärken' ein gesundes Korrektiv sein: wenn ich ein Gefühl für meinen Körper, für meinen Geist und Seele entwickele, bedeuten mir schon allein der Atem, die Körperspannung und das Gefühl innerer Ausgewogenheit und Erfülltheit, ob ich wirklich frei für andere da sein mag oder ob ich mir einen abwürge, weil man ja ein guter Mensch sein muss.
Würgt in mir was, bezahlt der andere Mensch immer einen Preis: dann bevormunde ich „liebevoll“, verlange Dankbarkeit oder dringe gar dominant in sein Leben ein.
Wer sich selber liebt, bietet anderen Hilfe an oder ist für sie da, ohne das Leben anderer aufzusaugen statt zu unterstützen. Denn wer (sein) Leben liebt, weiß wie weh Gängelung, Besserwisserei und emotionale Ausbeutung tut.
Und er oder sie weiß vor allem: Ich mag mich und das Leben liebt mich. Das Leben mit all seinen Schmerzen, Gefahren und Tücken, ist vor allem ein Weg der Freiheit und Befreiung. Man schafft niemand ein besseres Leben, indem man ihn fesselt oder bindet. Loslassen und freilassen – und doch begleiten, unterstützen und stärken, treu sein und loyal, ohne sich selbst aufzugeben … ganz bei den Bedürfnissen des anderen Menschen sein zu können, weil ich ganz bei mir bin... da zeigt die Selbstliebe ihre Kraft zur wirklich wahren Liebe: „Ich liebe dich, wie du bist und wie du sein wirst – weil ich mich selber liebe.“
Das sind jetzt ganz große Worte. Es ist meist ein langer Weg dahin, dass solche Haltung frei und unverstellt die Eigene werden kann.
Im 'Selbstbewusstsein stärken' liegt meist der erste Schritt.Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:
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Datum: 19.06.2014 - 13:34 Uhr
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