Verleger Neusser: Unser Kern ist die Nachricht! / Theodor-Wolff-Preisverleihung: Sechs Journalisten in Aachen geehrt / EU-Parlamentspräsident Schulz mit Laudatio für Rudolph Chimelli
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wieder Zeuge von Krieg und Unterdrückung, nie gekannter Gewalt und
ungeheuren Missständen. Umso wichtiger sei Journalismus in
Krisengebieten als "notwendige Aufklärung". Das sagte der Präsident
des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, anlässlich der Verleihung
des Journalistenpreises der deutschen Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis
heute in Aachen. In seiner Laudatio auf den Preisträger für das
Lebenswerk, den langjährigen Auslandskorrespondenten der
"Süddeutschen Zeitung" Rudolph Chimelli, führte Schulz weiter aus,
dass die Männer und Frauen, "die solche Jobs machen, auf extreme
Situationen vorbereitet werden müssen" und Wegweiser bräuchten, an
denen sie sich orientieren können. Rudolph Chimelli sei ein solcher
Wegweiser. Er sehe im Journalismus die Aufgabe, die Menschen zu
informieren, aber nicht, ihnen die Bewertung der Ereignisse
abzunehmen. "Das ist eine Eigenschaft, die ihn zu einem
herausragenden Auslandskorrespondenten gemacht hat und ein
wesentlicher Grundstein für seine Ehrung heute."
Neben dem Preisträger für das Lebenswerk standen fünf weitere
Journalisten im Mittelpunkt der Festveranstaltung: Die mit je 6.000
Euro dotierten Auszeichnungen in der Sparte "Lokaljournalismus" gehen
an Johannes Ehrmann für seinen Artikel "Wilder, weiter, Wedding"
("Der Tagesspiegel", Berlin), sowie an Benjamin Piel für seinen
Beitrag "Bettys erstes Mal" ("Elbe-Jeetzel-Zeitung", Lüchow). Kai
Strittmatter sowie Kerstin Kohlenberg bekommen den ebenfalls mit je
6.000 Euro dotierten Journalistenpreis der deutschen Zeitungen -
Theodor-Wolff-Preis in der Kategorie "Reportage/Essay/Analyse":
Strittmatter ("Süddeutsche Zeitung", München) für seine
Auslandsreportage "Wolfskind", Kohlenberg für ihren Bericht "Aufnahme
läuft!" ("Die Zeit", Hamburg). Ausgezeichnet und mit 6.000 Euro
gewürdigt wird in der Kategorie "Meinung/Leitartikel/
Kommentar/Glosse" der Beitrag "Auf der Suche nach Adorno" von Peter
Unfried ("taz - die tageszeitung", Berlin).
"Die Verlagswelt bleibt im Umbruch. Es geht um neue Strategien und
Produkte in einem Markt, der sich radikal gewandelt hat. Die
Digitalisierung eröffnet den Verlagen ganz neue, längst nicht
auserforschte Wege, mit unseren Lesern und Kunden in Kontakt zu
treten." Das erklärte der Verleger des Bonner "General-Anzeigers",
Hermann Neusser, zugleich Vorsitzender des TWP-Kuratoriums. Er
mahnte, dass die Zeitungsleute ihr ureigenes Geschäft nicht aus dem
Blick verlieren dürften. "Unser Kern ist die Nachricht. Wir sind
Erzähler und Deuter von Geschichten." Diese müssten wahrhaftig sein
und relevant für die Menschen, denn Zeitungen stünden auch für
"Community", die Zusammenhalt stifte. Und sie seien "Marktplatz".
Der Gastgeber der Festveranstaltung und Geschäftsführer des
Zeitungsverlags Aachen, Andreas Müller, erläuterte bei seiner
Begrüßung der rund 250 Gäste im Theater Aachen, dass sein Haus die
Ausbildung des journalistischen Nachwuchses auf neue Fundamente
gesetzt und als Investition in die Zukunft multimedial ausgebaut
habe. Dahinter stehe die feste Überzeugung, "dass der Journalismus
weiter seine Beiträge zur Sicherung unserer Demokratie leiste" und
ein "respektabler Wirtschaftsfaktor sein" wird.
Der Journalistenpreis der deutschen Zeitungen, um den sich diesmal
386 Journalistinnen und Journalisten beworben hatten, wird vom
Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) vergeben. Er erinnert
an den langjährigen Chefredakteur des legendären "Berliner
Tageblatts", Theodor Wolff (1868 - 1943). Wolff musste 1933 vor den
Nazis ins französische Exil fliehen, wurde dort verhaftet und der
Gestapo ausgeliefert und starb 1943 im Jüdischen Krankenhaus in
Berlin.
Der unabhängigen Jury für den Theodor-Wolff-Preis gehören an:
Nikolaus Blome (Mitglied Chefredaktion "Der Spiegel", Berlin),
Wolfgang Büscher (Autor "Die Welt", Berlin), Markus Günther (Autor
"Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung"), Peter Stefan Herbst
(Chefredakteur "Saarbrücker Zeitung"), Bernd Hilder (Vorsitz;
Chefredakteur "Thüringische Landeszeitung", Weimar), Christian
Lindner (Chefredakteur "Rhein-Zeitung", Koblenz), Bernd Mathieu
(Chefredakteur "Aachener Zeitung" und "Aachener Nachrichten"),
Annette Ramelsberger (Gerichtsreporterin "Süddeutsche Zeitung",
München) und Cordula von Wysocki (Mitglied Chefredaktion "Kölnische
Rundschau").
Internet: www.theodor-wolff-preis.de
Pressekontakt:
Hans-Joachim Fuhrmann
Telefon: 030/ 726298-210
E-Mail: fuhrmann@bdzv.de
Anja Pasquay
Telefon: 030/ 726298-214
E-Mail: pasquay@bdzv.de
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Datum: 10.09.2014 - 19:00 Uhr
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