Papa, lies mir vor! / Vorlesen unterstützt Kinder in ihrer Entwicklung - Nachholbedarf vor allem bei Jungen
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bundesweite Vorlesetag statt und rückt das Vorlesen in den
Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit. Warum das Vorlesen für
Kinder ein unverzichtbarer Impuls für die sprachliche,
intellektuelle, emotionale und musische Entwicklung ist, erläutert
die Logopädin Sonja Utikal vom Deutschen Bundesverband für Logopädie
e.V. (dbl).
Welche Bedeutung hat das Vorlesen für die kindliche Entwicklung?
Utikal: Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Vorlesen für Kinder
zahlreiche Vorteile bringt. Es wirkt sich langfristig positiv auf das
spätere Leseverhalten, die Mediennutzung, den Schulerfolg und auch
auf das Freizeitverhalten aus. Nicht zuletzt stärkt die
Vorlesesituation in den Familien den emotionalen Kontakt zwischen
Eltern und Kindern. Damit ist das Vorlesen eine besonders nachhaltige
Investition in die gesamte kindliche Entwicklung.
Kann Vorlesen auch die Sprachentwicklung von Kindern unterstützen?
Utikal: Es ist erwiesen, dass gesunde Kinder, die in ihrer
sprachlichen Entwicklung hinterherhinken, ihren Rückstand durch
häufiges Vorlesen in kurzer Zeit verkleinern oder aufholen können.
Dies gilt besonders, wenn beim Vorlesen das Gespräch mit dem Kind
gesucht wird (sogenanntes "Dialogisches Lesen"). Die Fortschritte
zeigen sich sowohl beim Wortschatz als auch in der Grammatik und in
der allgemeinen sprachlichen Ausdrucksfähigkeit.
Wer liest in Deutschland Kindern vor?
Utikal: Zwei Dritteln der Kinder wird in Kindergärten oder Kitas
vorgelesen, wie die Lesestudie 2013 zeigt. In den Familien sind es
meist die Mütter, die in die Rolle der Vorleserin schlüpfen. Aber
auch Väter spielen hier zunehmend eine Rolle. Dies ist auch wichtig,
denn vor allem Jungen können ganz besonders vom regelmäßigen Vorlesen
profitieren.
Warum ist Vorlesen besonders für Jungen so wichtig?
Utikal: Jungen hinken in der Sprachentwicklung Mädchen häufig
hinterher. Studien belegen, dass sie im Schulalter im Allgemeinen
langsamer, weniger und schlechter lesen als Mädchen. Und sie haben
weniger Spaß daran. Deshalb ist es besonders wichtig, die
Sprachentwicklung und die Leselust der Jungen durch frühes und
jungengerechtes Vorlesen zu unterstützen. Dazu gehört auch, dass das
Lesen nicht als "Mädchenkram" abgetan wird. Väter, die (vor-)lesen,
können hier Zeichen setzen und ihren Söhnen zeigen: Lesen ist auch
Männersache - genauso wie das gemeinsame Fußballspiel!
Wie kann man Jungen für das Lesen begeistern?
Utikal: Jungen haben andere Ansprüche an das Lesen als Mädchen.
Sie wollen Abenteuer erleben, sich entspannen oder Interessantes über
ihre Hobbys und Vorbilder, beispielsweise im Sport, erfahren. Es geht
darum, ihre Leselust durch passende Themen zu wecken. Ihre
Interessen, Erfahrungen, Vorlieben und ihr Wissen sollten in der
Lektüre aufgegriffen werden. Die richtige Auswahl des Buches ist
damit, neben dem Rollenvorbild der Väter, ein entscheidendes
Kriterium.
Wie finden Väter die richtige Lektüre für ihre Söhne?
Utikal: Generell gilt, dass die Lektüre immer zum Alter und zu den
Interessen des jeweiligen Kindes passen muss. Deshalb sollte man sich
die Bücher genau anschauen, bevor man sie vorliest. Sind die Kinder
noch sehr jung, spielen auch die Illustrationen eine wichtige Rolle.
Das große Angebot an Büchern für Kinder und Jugendliche, 2013 waren
es mehr als 8200 Titel, macht aber die Auswahl in der Tat schwierig.
Im Internet gibt es spezielle Seiten, die hier durch
Buchbesprechungen bei der Suche nach der passenden Lektüre hilfreich
sind, beispielsweise die Websites "stiftunglesen.de" oder
"perlentaucher.de".
Pressekontakt:
V.i.S.d.P.: Claudia Breuer, Deutscher Bundesverband für Logopädie,
Augustinusstraße 11a, 50226 Frechen. Weitere Informationen: Margarete
Feit, Tel.: 02234/37 95 327, Fax: 02234/37 95 313, E-Mail:
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Datum: 07.11.2014 - 10:57 Uhr
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