Wirtschaftliche Lage der privaten Rundfunkanbieter in Bayern 2013/14 / Sowohl Hörfunk als auch Fernsehen können Umsatz und Kostendeckungsgrad steigern
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Hörfunkanbieter in Bayern erwirtschafteten im Jahr 2013
Gesamteinnahmen in Höhe von 150 Mio. Euro und damit ein deutliches
Umsatzplus von 11 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Der
Kostendeckungsgrad für die privaten Hörfunkangebote stieg um
8-Prozent-Punkte auf 122 Prozent. Auch die lokalen und landesweiten
Fernsehanbieter konnten ihre Umsätze 2013 gegenüber 2012 um 5,6 Mio.
Euro auf rund 49 Mio. Euro steigern. Der Kostendeckungsgrad stieg nur
um 2-Prozent-Punkte an und bleibt mit 98 Prozent im Durchschnitt
weiter unter 100 Prozent. Dies sind zentrale Ergebnisse einer Studie
der Goldmedia GmbH im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue
Medien (BLM). Befragt wurden in einer Vollerhebung alle in Bayern
ansässigen landesweiten und lokalen Rundfunkanbieter.
Optimistische Prognosen für den Hörfunk
Im Hörfunk wurde die deutlichste Umsatzsteigerung von den
überregionalen Anbietern erzielt, die ihre Einnahmen von 48 auf 54
Mio. Euro steigern konnten. Der überregionale Hörfunk kommt damit auf
einen Kostendeckungsgrad von 140 Prozent. Aber auch die lokalen
Hörfunkanbieter in Bayern konnten ihren Gesamtumsatz von 90 auf 95
Mio. Euro steigern und erreichten damit einen durchschnittlichen
Kostendeckungsgrad von 115 Prozent. Bei den lokalen Hörfunkanbietern
bilden die lokalen Werbeerlöse mit rund 58 Prozent weiterhin die
tragende Säule des Geschäftsmodells. Gut 20 Prozent der Einnahmen
kommen aus überregionaler Werbung. Durchschnittlich 1,2 Prozent der
Umsätze der lokalen und landesweiten Hörfunkanbieter werden derzeit
mit Online-Werbeumsätzen generiert. Hier gehen die Anbieter von einer
deutlichen Steigerung in den kommenden Jahren aus. Für das Jahr 2014
erwarten die lokalen Hörfunkveranstalter in Bayern ein weiteres
Wachstum der Einnahmen von 3 Prozent, so dass der Kostendeckungsgrad
voraussichtlich sich wieder dem Niveau vor Beginn der Werberezession
in Folge der Finanzkrise in 2007/2008 nähert.
Satellitenverbreitung des lokalen Fernsehens zeigt erste Wirkung
Bei einem Umsatzwachstum von rund 4,7 Mio. Euro konnte der
Kostendeckungsgrad im lokalen Fernsehen von 94 Prozent im Jahr 2012
auf 97 Prozent im Jahr 2013 gesteigert werden. Hier zeigen sich erste
Auswirkungen der verbesserten Empfangbarkeit der lokalen Programme
über Satellit durch einen leichten Aufwärtstrend bei den Werbeerlösen
(+ 2,5 %). Mit 13,8 Mio. Euro resultieren aber weiterhin erst 38
Prozent der Einnahmen aus Werbung. Ebenso hoch ist der Anteil aus
Technik- und Programmförderung und dem Finanzierungsbeitrag von RTL.
Die sonstigen Umsätze in Höhe von 24 Prozent beinhalten u.a.
Einnahmen aus Spotproduktionen, Auftragsproduktionen und
Veranstaltungen. Für 2014 erwarten die Anbieter ein weiteres
Ansteigen des Umsatzes. Damit könnte erstmals seit 2010 ein
Kostendeckungsgrad von 100 Prozent erreicht werden. Im Gegensatz zu
den Hörfunk-Anbietern schätzen die lokalen Fernsehveranstalter die
Möglichkeiten der Online-Werbung als zusätzliche Einnahmequelle
deutlich verhaltener ein.
Unterschiedliche Entwicklungen bei den Beschäftigten
Der Umsatzanstieg im lokalen Fernsehen wirkt sich auch geringfügig
auf die Beschäftigtensituation aus. Insgesamt waren im Jahr 2013 614
Mitarbeiter bei lokalen Fernsehveranstaltern angestellt. Der Anteil
der festangestellten Mitarbeiter liegt bei 75 Prozent. Im Bereich der
Programmerstellung sind 55 Prozent der Mitarbeiter beschäftigt, 45
Prozent arbeiten in den Bereichen Vertrieb und Verwaltung. Beim
landesweiten Fernsehen waren insgesamt 220 Mitarbeiter beschäftigt. -
Im überregionalen Hörfunk in Bayern waren im Jahr 2013 305
Mitarbeiter beschäftigt, im lokalen Hörfunk 1.332. Die Anzahl der
Beschäftigten ist damit im überregionalen Hörfunk gegenüber dem
Vorjahr in etwa gleich geblieben, während sie im lokalen Hörfunk um
89 zurückgegangen ist. Betroffen waren davon fast ausschließlich
freie Mitarbeiter (86). Bis Mitte 2014 wurden im lokalen Hörfunk
weitere 36 Stellen abgebaut, davon 24 feste Mitarbeiterstellen.
Schneider: Ökonomische Entwicklung ist derzeit zufriedenstellend
BLM-Präsident Schneider: "Mit der ökonomischen Entwicklung im
lokalen und landesweiten Hörfunk in Bayern können wir derzeit
wirklich zufrieden sein. Der landesweite Hörfunk ist wirtschaftlich
außerordentlich erfolgreich und auch der lokale Hörfunk steht im
Durchschnitt gut da. Allerdings muss man hier differenzieren zwischen
den Mehrfrequenzsstandorten in den wirtschaftsstarken Ballungsräumen
und den Einfrequenzstandorten in eher ländlichen Gebieten. Gerade die
lokalen Hörfunkanbieter müssen den Blick nach vorn richten, sich auf
das veränderte Nutzungsverhalten einstellen und ihre Anstrengungen in
den Bereichen crossmediales Arbeiten und Social Media weiter
verstärken. Dazu braucht man auch entsprechend ausgebildete
Mitarbeiter. Im lokalen Fernsehen macht sich die bessere Versorgung
durch die erweiterten Satellitenkapazitäten inzwischen bemerkbar. Die
Sender stehen aber weiterhin in der Pflicht, das Mögliche zu tun, um
ihre wirtschaftliche Situation auf Basis der deutlich verbesserten
technischen Reichweiten aus eigener Kraft zu verbessern."
Kontakt:
Dr. Wolfgang Flieger
Pressesprecher
Tel.: (089) 638 08-313
wolfgang.flieger@blm.de
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Datum: 25.11.2014 - 10:43 Uhr
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