Südwest Presse: Kommentar zu Ferguson, Ausgabe vom 26.11.2014
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Barack Obama vor sechs Jahren zum ersten afro-amerikanischen
Präsidenten in der Geschichte der USA gewählt wurde, schien das
Entspannung für die seit Jahrhunderten angespannten Beziehungen
zwischen Farbigen und Weißen zu bedeuten. Doch die Entscheidung der
Geschworenenkammer in Ferguson, den Todesschützen Darren Wilson nicht
einmal anzuklagen, kommt einem Rückschritt gleich. Eine Mehrheit der
Afro-Amerikaner sieht sich nach diesem Votum erneut als Opfer einer
Justiz, in der doppelte Maßstäbe gelten. Die meisten Weißen hingegen
sind überzeugt, dass der weiße Ordnungshüter, der im August den
schwarzen Teenager Michael Brown erschoss, aus Notwehr handelte und
nicht vor Gericht sollte. Der Zorn in der afro-amerikanischen
Gemeinde ist verständlich. Der Junge war unbewaffnet und ging auf den
Polizisten erst zu, als dieser ihn bereits mit einem Schuss getroffen
hatte. Anrüchig ist zudem die Motivation eines bestenfalls
lethargischen Staatsanwalts, ein Polizistensohn, der offenbar gar
kein Interesse daran hatte, Wilson wirklich zur Rechenschaft zu
ziehen. Schuld an dem anhaltenden und nunmehr wieder gewachsenen
Misstrauen zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen ist
aber auch die schießwütige Gesellschaft. Mehr als die Hälfte aller
Haushalte haben Revolver in der Nachttischschublade, Amokläufer
decken sich ohne Kontrolle mit Schießgerät ein und auch Polizisten
greifen überaus schnell zur Waffe. Das Miteinander hat durch die
Entscheidung von Ferguson Schaden genommen. Doch ohne schärfere
Waffenkontrollen wird die Gewalt in der US-Gesellschaft ohnedies
weiter steigen.
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Südwest Presse
Ulrike Sosalla
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Datum: 25.11.2014 - 19:09 Uhr
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