Genetische Disposition verdoppelt Herzinfarktrisiko bei Männern

Genetische Disposition verdoppelt Herzinfarktrisiko bei Männern

ID: 1157277

Essen, (07.01.2015) – Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) ist der Nachweis gelungen, dass eine bestimmte genetische Disposition das Risiko eines Herzinfarktes bei Männern mindestens verdoppelt. Dieses erhöhte Risiko ist unabhängig von anderen bekannten Risikofaktoren wie zum Beispiel Alter, Geschlecht, Diabetes oder Body Mass Index. Die Basis der Untersuchung bildet die HeinzNixdorf Recall Studie.



(firmenpresse) - Genetische Disposition verdoppelt Herzinfarktrisiko bei Männern
Essen, (07.01.2015) – Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) ist der Nachweis gelungen, dass eine bestimmte genetische Disposition das Risiko eines Herzinfarktes bei Männern mindestens verdoppelt. Dieses erhöhte Risiko ist unabhängig von anderen bekannten Risikofaktoren wie zum Beispiel Alter, Geschlecht, Diabetes oder Body Mass Index. Die Basis der Untersuchung bildet die HeinzNixdorf Recall Studie.
„Die Basis unserer Analyse bilden die Daten der HeinzNixdorf Recall Studie, die seit dem Jahr 2000 unter Leitung von Prof. Erbel und Prof. Jöckel durchgeführt wird“, erklärt PD Dr. Ulrich Frey, Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie & Intensivmedizin am UK Essen. Der Vorteil: Aufgrund der außergewöhnlich langen Laufzeit der Studie konnten die Forscher nicht nur den jeweils aktuellen Gesundheitszustand der Probanden betrachten. Tatsächlich konnten sie über einen Zeitraum von mehreren Jahren auch gegebenenfalls auftretende Krankheitsausbrüche und -verläufe überblicken und mit der jeweiligen genetischen Disposition der Betroffenen abgleichen. Zudem ist die Gruppe der Probanden besonders groß und stellt ein repräsentatives Abbild der Bevölkerung im Ruhrgebiet dar.
Für die im Dezember 2014 im Fachmagazin Atherosclerosis veröffentlichte Untersuchung wurden die Daten von 4.159 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der HeinzNixdorf Recall Studie genetisch untersucht. Im Fokus der Aufmerksamkeit stand dabei ein ganz bestimmtes Gen, die sogenannte GNB3 C/T–Variante. Dieses Gen ist für die Essener Forscher ein alter Vertrauter: Bereits 1998 konnte es die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Winfried Siffert, Direktor des Instituts für Pharmakogenetik der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am UK Essen, erstmals als sogenanntes Bluthochdruck-Gen beschreiben. Schon damals ließ sich bei einigen Patienten mit Bluthochdruck eine Genveränderung in einem sogenannten G-Protein nachweisen. Aufgrund dieser Genveränderung wird die hormonelle Signalübertragung in die Zellen des menschlichen Körpers deutlich verstärkt. „Jetzt ist uns der Nachweis gelungen, dass Männer mit dem GNB TT Genotyp im Vergleich zu Trägern des CC und CT Genotyps zusätzlich ein mindestens doppeltes Risiko haben, einen tödlichen oder nicht-tödlichen Herzinfarkt zu erleiden. Und dieses erhöhte Risiko ist unabhängig von anderen bekannten Risikofaktoren“, erläutert Prof. Winfried Siffert.


Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor die häufigste Todesursache in den westlichen Industriestaaten. Zwar sind in der Behandlung des akuten oder drohenden Herzinfarktes in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt worden. Dies nutzt jedoch nur denjenigen Menschen, die auch tatsächlich rasch behandelt werden. Dies wird dadurch erschwert, dass Herzinfarkt und Herztod häufig ohne erkennbare Warnzeichen auftreten. Darum ist es besonders wichtig, Untersuchungsmethoden zu entwickeln, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen frühzeitig zu diagnostizieren und damit Herzinfarkt oder gar Herztod möglicherweise verhindern zu können.
Am UK Essen wird seit dem Jahr 2000 die HeinzNixdorf Recall Studie mit zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern der Städte Bochum, Essen und Mülheim a. d. Ruhr durchgeführt. Das Ziel der Studie ist es, ausgewählte Untersuchungsverfahren auf ihre Eignung hinsichtlich des frühzeitigen Erkennens eines Herzinfarktrisikos zu untersuchen. Die Studie wurde und wird von der Heinz Nixdorf Stiftung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. Recall steht für Risk Factors, Evaluation of Coronary Calcification, and Lifestyle (Risikofaktoren, Erhebung koronarer Verkalkung und Lebensstil).
Quelle: Atherosclerosis, International Journal for Research and Investigation on Atherosclerosis and Related Diseases “GNB3 gene 825 TT variant predicts hard coronary events in the population-based Heinz Nixdorf Recall study”; Ulrich H. Frey, Susanne Moebus, Stefan Möhlenkamp, Hagen Kälsch, Marcus Bauer, Nils Lehmann, Markus Nöthen, Thomas W. Mühleisen, Andreas Stang, Raimund Erbel, Karl-Heinz Jöckel, Jürgen Peters, Winfried Siffert. Atherosclerosis. 2014 Dec;237:437-42.
Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Über das Universitätsklinikum Essen (UK Essen)
Als Krankenhaus der Maximalversorgung ist das Universitätsklinikum Essen (UK Essen) heute das größte an einem Standort zentrierte Universitätsklinikum des Ruhrgebiets und damit das „Klinikum der Metropole Ruhr“. Jedes Jahr werden rund 50.000 Patientinnen und Patienten in den 1.300 Betten stationär und 165.000 ambulant behandelt. Rund 6.000 Experten der unterschiedlichsten Disziplinen in 27 Kliniken und 22 Instituten sind der Garant für eine exzellente und interdisziplinär angelegte Diagnostik und Therapie auf dem neusten Stand der Forschung. Der Dreiklang aus Forschen, Lehren und Krankenversorgung bildet die übergreifende Klammer sämtlichen Wirkens am UK Essen – im Mittelpunkt steht dabei stets der Mensch. Neben den Forschungsgebieten Genetische Medizin, Immunologie und Infektiologie konzentriert sich das UK Essen seit Jahren erfolgreich auf die drei Schwerpunkte Onkologie, Herz-Kreislauf und Transplantation. Mit dem Westdeutschen Tumorzentrum Essen, Deutschlands größtem Tumorzentrum, dem Westdeutschen Protonentherapiezentrum Essen, einem der führenden Zentren für Strahlentherapie mit Protonen in Deutschland, dem Westdeutschen Herzzentrum Essen, in dem jährlich mehr als 2.000 Operationen durchgeführt werden, und dem international führenden Zentrum für Transplantation, in welchem mit Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge alle lebenswichtigen Organe transplantiert werden, verfügt das UK Essen über eine herausragende Aufstellung.

Über die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen
www.uni-due.de/med



PresseKontakt / Agentur:

Pressekontakte
Christine Harrell
Leiterin Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit
des Dekanats der Medizinischen Fakultät
der Universität Duisburg-Essen
Tel.: +49 201 723 1615
christine.harrell(at)uk-essen.de
www.uni-due.de/med/

Burkhard Büscher
Pressesprecher
Stabsstelle Marketing und Kommunikation
Universitätsklinikum Essen
Tel.: 0201/723-2115
burkhard.buescher(at)uk-essen.de
www.uk-essen.de



drucken  als PDF  an Freund senden  Einführung der kleinsten Lichtdusche Litebook EDGE - Durchbruch in der Lichttherapie gegen Winterdepressionen und Schlafstörungen (FOTO) Pauschales Verbot von Reserveantibiotika in der Tierhaltung ist tierschutzwidrig
Bereitgestellt von Benutzer: UKEssen
Datum: 07.01.2015 - 12:40 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1157277
Anzahl Zeichen: 4760

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Christine Harrell
Stadt:

Essen


Telefon: 0201/7231615

Kategorie:

Gesundheitswesen - Medizin


Meldungsart: Erfolgsprojekt
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 07.01.2015

Diese Pressemitteilung wurde bisher 259 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Genetische Disposition verdoppelt Herzinfarktrisiko bei Männern"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Universitätsklinikum Essen (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Neues Mitglied im Primo Medico-Netzwerk ...

Neues Mitglied im Primo Medico-Netzwerk Prof. Dr. Beate Timmermann für höchste medizinische Qualifikation im Bereich der Protonentherapie ausgezeichnet Essen, 08.03.2016 – Prof. Dr. Beate Timmermann, Ärztliche Leiterin des Westdeutschen Pro ...

Alle Meldungen von Universitätsklinikum Essen


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z