Erwartungen der deutschen Logistikwirtschaft hellen sich auf BVL/DIW Logistik-Indikator im dritten Quartal 2009
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Erwartungen der deutschen Logistikwirtschaft hellen sich auf BVL/DIW Logistik-Indikator im dritten Quartal 2009
So sehen Anbieter und Anwender die Logistik-Konjunktur
Die größte Klimaverbesserung signalisierte die Anbieterseite (Logistikdienstleister): der entsprechende Teilindikator stieg um gut 20 Punkte. "Dazu hat vor allem die Stabilisierung der Auftragseingänge beigetragen, die sich in der Frühjahrsumfrage noch im freien Fall befanden", sagte Stefan Kooths vom DIW Berlin. An der überwiegend als schlecht eingeschätzten Kapazitätsauslastung habe sich damit aber kaum etwas ändern können. "Die Pläne für die nächsten 12 Monate weisen weiterhin in Richtung Kapazitätsrückbau, sowohl beim Personal, als auch bei den Sachkapazitäten", sagte Kooths. Offenbar reiche die erwartete bessere Geschäfts- und Auftragslage in der nahen Zukunft nicht aus, um die bestehenden Kapazitäten auszulasten.
Auf der Anwenderseite (Industrie und Handel) liegen die Erwartungen binnenwirtschaftlich und grenzüberschreitend im positiven Bereich, doch die Schere zwischen Erwartungen und Lage hat sich weiter geöffnet. Während die Lage mit einem Indexstand von 65,5 Punkten nochmals schlechter eingeschätzt wurde als im Vorquartal (Rückgang um 8 Punkte), haben sich die Erwartungen erholt und liegen mit 112,5 Punkten deutlicher im positiven Bereich (Anstieg um gut 24 Punkte). Erstmals seit Beginn der Befragung wird die Auslastung der eigenen Logistikkapazitäten jedoch niedrig eingeschätzt. Die im Markt verfügbaren Kapazitäten gelten weiter als hoch und bestätigen die schlechte Lagebeurteilung der Logistikdienstleister. Ein Abbau der Sachkapazitäten ist zwar - anders als noch im Vorquartal - nicht geplant, jedoch weisen die Erwartungen hinsichtlich des Personaleinsatzes immer noch deutlich nach unten.
Positives Signal: In Innovationen wird verstärkt investiert
"Die Krise ist damit sicher noch nicht überwunden, aber die Auftragseingänge steigen und die Produktion wird wohl in absehbarer Zeit vielerorts wieder anziehen", sagte Raimund Klinkner, Vorstandsvorsitzender der Bundesvereinigung Logistik. "Damit könnte die Talsohle erreicht sein und eine Stabilisierung der Wirtschaft auf niedrigem Niveau beginnen." Allerdings sei das Bild von Branche zu Branche nach wie vor heterogen. Die weitere Entwicklung des Arbeitsmarktes werde zudem spürbare Auswirkungen auf die Binnenkonjunktur und damit auch auf die Logistik haben. Richtung und Nachhaltigkeit der Impulse bleiben zunächst offen.
Ein positives Signal ist aber heute schon sichtbar: Trotz Konjunkturkrise setzt die Logistikwirtschaft verstärkt Mittel für Innovationen ein. Dies gilt insbesondere für die befragten Unternehmen aus Industrie und Handel, von denen über ein Drittel angab, ihre Investitionen in Innovationen auszuweiten. Knapp die Hälfte hat diese Investitionspläne nicht geändert, nur gut jeder sechste schränkt die Innovationstätigkeit ein. " Diese Entscheidung für nachhaltige Investitionsentscheidungen in Krisenzeiten ist ein ermutigendes Signal", sagte Klinkner.
Stichwort BVL/DIW Logistik-Indikator: Ein konjunktureller Seismograph für Deutschland
Die Logistikwirtschaft ist mit 2,6 Millionen Beschäftigten der drittgrößte Wirtschaftsbereich in Deutschland und wurde in ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung lange statistisch nicht ausreichend erfasst. Seit 2006 schließt der BVL/DIW-Logistik-Indikator diese Lücke. Dem Indikator liegen die Einschätzungen der Top-200-Logistik-Unternehmen zugrunde. Kennzeichnend für den vierteljährlichen Indikator ist, dass beide Seiten des Logistikmarktes befragt werden - Logistik-Dienstleister einerseits, Anwender aus Industrie und Handel andererseits.
Mehr Informationen: www.diw.de/logistikindikator
Susanne Marcus
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Datum: 07.09.2009 - 18:34 Uhr
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