NOZ: Gespräch mit John Milios, Chefökonom des linkssozialistischen Bündnisses Syriza
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Staatsschulden in Euro-Zone
Tsipras-Berater John Milios: "Die Europäische Zentralbank kann
noch mehr tun."
Osnabrück.- Kurz vor den griechischen Parlamentswahlen am Sonntag
hat der Chefökonom des linkssozialistischen Bündnisses Syriza, John
Milios, eine Umstrukturierung aller Staatsschulden in der Euro-Zone
und eine aktivere Rolle der Europäischen Zentralbank (EZB) gefordert.
Im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (Samstag) sagte Milios:
"Die Entscheidung der EZB, Staatsschulden anzukaufen, war richtig.
Die EZB kann aber noch mehr in dieser Richtung tun." Bei einem
stärkeren Eingreifen der EZB sei es möglich, hoch verschuldete
Euro-Staaten zu entlasten, "ohne die Steuerzahler zu belasten", sagte
der ökonomische Berater des Syriza-Vorsitzenden Alexis Tsipras.
Der Wirtschaftswissenschaftler forderte eine Lockerung der
Sparvorgaben der Troika für Griechenland: "Wir brauchen einen
fiskalischen Raum, um Entwicklungs- und Wachstumspolitik machen zu
können", sagte Milios. Die geltenden Vorgaben von EZB,
Internationalem Währungsfonds und EU-Kommission führten dazu, dass
der griechische Staat weder Mittel für Wachstums- noch für
Sozialpolitik habe.
Milios wies auf den Schuldenerlass von mehr als 50 Prozent hin,
der im Jahr 1953 Deutschland auf die Beine geholfen habe.
"Griechenland gehörte zu den Staaten, die diesen Schuldenschnitt mit
Deutschland vereinbarten", sagte der Professor für Politische
Ökonomie und Geschichte des Ökonomischen Denkens an der Nationalen
Technischen Universität Athen. "Dieser Schuldenschnitt hat dazu
beigetragen, dass in Deutschland das Wirtschaftswunder stattfinden
konnte."
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Datum: 24.01.2015 - 07:00 Uhr
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