Götzl: Hill muss sich an eigenen Worten messen lassen
ID: 1174433
Europäische Kapitalmarktunion
?Mit der Kapitalmarktunion will die EU-Kommission Wachstum und Arbeitsplätze wieder in den Mittelpunkt ihres Handelns rücken. Das ist zu begrüßen. Denn bei den Bemühungen zur Regulierung des Finanzsektors wurde seine Kernaufgabe, nämlich der Brückenschlag zwischen Ersparnis und Investitionen, zuletzt etwas aus den Augen verloren.
Allerdings muss EU-Finanzmarktkommissar Hill bei seinem Vorhaben die sehr unterschiedlichen Strukturen der Mittelstandsfinanzierung in den europäischen Mitgliedstaaten berücksichtigen. In Deutschland ist sie vornehmlich bankenbasiert und funktioniert reibunglos. In anderen Ländern dagegen ist die Kreditvergabe der Banken an mittelständische Unternehmen gehemmt. Die Gründe dafür liegen nur zu oft in verkrusteten Wirtschaftsstrukturen dieser EU-Staaten. Deshalb muss Hill den Blick auf die Ursachen richten und den unterschiedlichen Ausgangslagen der einzelnen EU-Staaten Rechnung tragen.
Klar ist: Für die überwiegende Zahl der deutschen Mittelständler stellt der Gang an den Kapitalmarkt keine echte Alternative dar ? zu hoch sind die Kosten einer Anleiheemission und der damit verbundenen Publizitätspflichten. Deshalb darf es keinen politisch motivierten Systemwechsel bei der Unternehmensfinanzierung geben. Das würde die mittelständische Wirtschaftsstruktur und Millionen von Arbeitsplätzen in unserem Land massiv gefährden. Eine Kapitalmarktunion kann den Hausbankkredit nicht ersetzen.
Deshalb werde ich Lord Hill bei der Ausgestaltung der Kapitalmarktunion an seinen eigenen Worten messen. Denn er hat vor kurzem verlautbart, dass die Kapitalmarktunion kein Angriff auf die Banken und ihm der Stellenwert des Bankensystems für die europäische Wirtschaft bewusst sei.
Ich erwarte, dass Hill seine Kenntnisse als Bankenfachmann in die Gestaltung der Kapitalmarktunion einbringt. Dabei wünsche ich mir sehr, dass er nicht nur die Weiterentwicklung der Kapitalmärkte im Auge hat, sondern auch die Stabilisierung bewährter Strukturen der bankbasierten Kreditfinanzierung von mittelständischen Unternehmen. Gemeinsam müssen wir darauf achten, dass diese nicht austrocknet. Sonst käme die europäische Wirtschaft vom Regen in die Traufe.?
Shortlink zu dieser Pressemitteilung:
http://shortpr.com/73rv3f
Permanentlink zu dieser Pressemitteilung:
http://www.themenportal.de/wirtschaft-finanzen/goetzl-hill-muss-sich-an-eigenen-worten-messen-lassen-49344Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vereint unter seinem Dach 1.294 genossenschaftliche Unternehmen. Dazu zählen 281 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.013 ländliche und gewerbliche Unternehmen mit insgesamt 53.000 Beschäftigten und 2,8 Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen Genossenschaften eine der größten mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im Freistaat. (Stand 01.01.2015)
Genossenschaftsverband Bayern e.V.
Florian Ernst
Türkenstraße 22 - 24
80333 München
presse(at)gv-bayern.de
089 - 28683402
www.gv-bayern.de
Datum: 18.02.2015 - 10:40 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1174433
Anzahl Zeichen: 3201
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Florian Ernst
Stadt:
München
Telefon: 089 - 28683402
Kategorie:
Sonstiges
Diese Pressemitteilung wurde bisher 295 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Götzl: Hill muss sich an eigenen Worten messen lassen"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Genossenschaftsverband Bayern e.V. (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).