Monitor: Katholische Bistümer verschleiern weiter Millionenvermögen
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Vermögenswerte. Das berichtet das ARD/WDR-Magazin "Monitor" in seiner
heutigen Ausgabe (9.4.2015, 21.45 Uhr im Ersten). Wie eine Umfrage
von "Monitor" unter den katholischen Bistümern ergab, wollen alle
Bistümer bis auf eine Ausnahme ihr Vermögen nach dem
Handelsgesetzbuch bilanzieren. Doch dies sei nicht geeignet, um die
wahren Vermögenswerte offenzulegen, kritisieren Experten. "Die
Richtlinien des Handelsgesetzbuches sind nicht dafür gedacht,
Transparenz zu schaffen, sondern eine Vermögensbeschreibung zu
erstellen, die das Vermögen möglichst klein rechnet, nach dem
Geringstwertprinzip. Die Bistümer rechnen sich auf juristisch
korrekter Grundlage arm", so der Publizist Carsten Frerk, der sich
seit Jahren mit den Finanzen der Kirche befasst, gegenüber "Monitor".
Nach den Vorfällen rund um die Finanzierung der Residenz des
Limburger Bischofs Tebartz-van Elst hatten die deutschen Bischöfe
angekündigt, größtmögliche Transparenz bei den Kirchenfinanzen und
Vermögenswerten zu schaffen und entsprechende Berichte angekündigt.
Einzelne Bistümer weigern sich jedoch bisher, größere Vermögenswerte
überhaupt offen zu legen. Dazu gehört das Vermögen des
Erzbischöflichen Stuhls des Erzbistums Paderborn. Dabei lassen sich
dem Stuhl nach "Monitor"-Recherchen mindestens Vermögenswerte in
Unternehmensbeteiligungen von 73 Millionen Euro zuordnen. Vermögen
der Kirchengemeinden wird verschwiegen Der Kirchenrechtler Prof.
Thomas Schüller von der Universität Münster hält die bisherigen
Veröffentlichungen für unzureichend, auch weil das Vermögen der
Kirchengemeinden bisher nicht offen gelegt wird. "Es ist kein
Problem, die Vermögenslage der Kirchengemeinden offenzulegen, weil
sowohl die Kirchengemeinden als auch das Bistum sehr genau über den
aktuellen Vermögensstand Bescheid wissen. Es ist eine Frage des
politischen Willens des Bischofs, die Kirchengemeinden zu
verpflichten, darüber die Öffentlichkeit zu informieren", sagte
Schüller gegenüber "Monitor". Die Bistümer verweisen darauf, dass die
Kirchengemeinden selbstständig seien. Bei einer stichprobenartigen
Anfrage von "Monitor" in ganz Deutschland sah sich keine Gemeinde in
der Lage, Angaben zu ihrem Vermögen zu machen.
Foto:: ARD-Foto.de
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Datum: 09.04.2015 - 14:11 Uhr
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