Schwäbische Zeitung: Vertrauen beschädigt - Leitartikel

Schwäbische Zeitung: Vertrauen beschädigt - Leitartikel

ID: 1202816
(ots) - Das Standardgewehr der Bundeswehr trifft nicht?
Ein schwerwiegender Vorwurf, vor allem, wenn die militärische und
politische Spitze seit Jahren davon wusste. Schließlich müssen sich
Soldaten jederzeit auf ihre Waffen verlassen können. Merkwürdig aber
ist schon, dass in aller Welt offenbar ohne größere Probleme mit
genau diesem Gewehr geschossen wird. Das legt die Vermutung nahe,
dass das Sturmgewehr G36 vielleicht gar nicht alle Schlagzeilen
beherrschen würde, wenn es nicht der vorläufige Schlusspunkt einer
ganzen Serie von fraglichen Einkäufen der Bundeswehr wäre. Der
Eurohawk, der A400M, der NH90 - immer wieder sind in den letzten
Jahren Rüstungsprojekte in Verruf geraten. Das Vertrauen in die
militärische und politische Führung ist beschädigt.

Die Probleme mit dem Sturmgewehr waren lange bekannt, ohne dass
gehandelt wurde. Warum? Soldaten schießen eben nicht unter
Laborbedingungen. Einsatz ist Kampf und manchmal auch Krieg - und
eben nicht die wehrtechnische Dienststelle Meppen. Manche Klagen
wurden heruntergespielt oder nicht weitergegeben. Anderes wurde
ausgesessen. Ursula von der Leyen will nun als Chefaufklärerin
agieren und zeigen, dass sie handelt. Dass im Zuge der Aufklärung ihr
Vorgänger Thomas de Maizière ein paar Schrammen abbekommt, weil der
nicht unverzüglich handelte, könnte der ehrgeizigen Ministerin
vielleicht sogar ins Konzept passen. Zumal es davon ablenkt, dass
auch von der Leyen lange abwartete, bevor sie jetzt mit Verve
aufräumt.

Doch in erster Linie geht es um die Soldaten, nicht um Politik.
Die haben Anspruch auf die bestmögliche Ausrüstung. Es kann sein,
dass sie nach wie vor von Heckler&Koch kommt, wenn Verbesserungen
vorgenommen werden. Daran sollte jetzt mit ebenso viel Hochdruck
gearbeitet werden wie an der Aufklärung zurückliegender Klagen. Es


geht schließlich um eines der höchsten Güter, um die Sicherheit. Und
um Steuergelder, deren Einsatz in Zukunft besser, auf jeden Fall aber
schneller geprüft werden muss.



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Telefon: 0751/2955 1500
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Von Matthias Beermann
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Datum: 22.04.2015 - 19:11 Uhr
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