Lausitzer Rundschau: Schlappe für Gabriel - Edathy muss SPD-Mitgliedschaft ruhen lassen

Lausitzer Rundschau: Schlappe für Gabriel - Edathy muss SPD-Mitgliedschaft ruhen lassen

ID: 1219340
(ots) - Mag Sebastian Edathy seine politische Zukunft
wegen des Besitzes von Bildern nackter Kinder auch hinter sich haben,
ein Grund, ihn aus seiner Partei, der SPD, zu werfen, ist das nicht.
So urteilte die Schiedskommission in dem Verfahren gegen den
Problem-Genossen und folgte damit einem Grundsatz, der für jeden
rechtsstaatlichen Gerichtsprozess gilt: der Verhältnismäßigkeit des
Strafmaßes. Für Sigmar Gabriel ist dieses Ergebnis eine weitere
politische Schlappe. Der SPD-Chef wollte Edathys Parteiausschluss.
Dabei hätte er doch gewarnt sein können, wie hoch die Hürden dafür
sind. Erinnert sei nur an den Fall Thilo Sarrazin. Auch da hatte
Gabriel auf den Rausschmiss gepocht, weil sich Sarrazins abfällige
Äußerungen über Zuwanderer und Bedürftige nicht mit den Werten der
SPD vertrügen. Aber am Ende wog die Meinungsfreiheit schwerer als die
politische Linie der Sozialdemokraten. Dabei hätte man hier noch am
ehesten auf parteischädigendes Verhalten schließen können, wofür das
Statut der SPD tatsächlich den Parteiausschluss vorsieht. Freilich
ist Edathy nicht ungeschoren davon gekommen. Dass er seine
SPD-Mitgliedschaft für insgesamt drei Jahre ruhen lassen muss,
bedeutet laut Statut die Höchststrafe unterhalb eines Rausschmisses.
Damit hat die Schiedskommission durchaus berücksichtigt, dass Edathys
Verhalten mit der SPD-Programmatik, etwa für mehr Kinderschutz,
unvereinbar ist. Im strafrechtlichen Sinne kann man ihm allerdings
nichts vorwerfen. Edathys Verfahren wurde gegen eine Geldbuße von
5000 Euro eingestellt. Diese Tatsache ist beinahe schon in
Vergessenheit geraten. Übrigens: Wenn jede private moralische
Verfehlung, so abstoßend sie auch sein mag, gleich in der
Zwangsrückgabe des Parteibuchs enden würde, dann wäre es um die
Mitgliederzahl der politischen Gruppierungen in Deutschland


wahrscheinlich noch viel schlechter bestellt. Gabriel sollte den
Schiedsspruch jetzt akzeptieren.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Südwest Presse: KOMMENTAR · ARMUT Lausitzer Rundschau: Klima oder Kohle? - Die Kanzlerin muss sich entscheiden
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 01.06.2015 - 20:12 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1219340
Anzahl Zeichen: 2275

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Cottbus



Kategorie:

Politik & Gesellschaft



Diese Pressemitteilung wurde bisher 297 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Lausitzer Rundschau: Schlappe für Gabriel - Edathy muss SPD-Mitgliedschaft ruhen lassen"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Lausitzer Rundschau (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Eine Regel zu viel - zur 2G-plus-Praxis in der Gastronomie ...

Es ist übertrieben, Restaurantbesuche in der Corona-Pandemie noch stärker zu beschränken - indem wie jetzt in Sachsen und Brandenburg Geimpfte und Genesene zusätzlich einen negativen Schnelltest vorweisen müssen. 2G plus bevorzugt die Geboost ...

Alle Meldungen von Lausitzer Rundschau


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z