Südwest Presse: Kommentar: Cyper-Angriff
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Spiel mit dem Feuer Seit einem Monat greifen Hacker die IT-Systeme
des Bundestages an, doch erst jetzt gestehen die Parlamentarier
kleinlaut ein: Das, was gerade abläuft, sprengt alle Dimensionen. Als
Abwehrmaßnahme tagte gestern der Ältestenrat des Bundestages. Das
Thema: Darf sich der Verfassungsschutz zur Aufklärung in den Servern
eines gewählten Parlaments umsehen? Er muss es, möglicherweise haben
die Abgeordneten schon viel zu lange gezögert, bis sie gestern
endlich grünes Licht gaben. Dabei sind ihre Bedenken verständlich.
Nach vielen Pannen hat der Inlandsgeheimdienst nicht mehr den
allerbesten Ruf. Und auch das Misstrauen gegenüber dem Bundesamt für
Sicherheit in der Informationstechnik ist erklärbar: Es ist einst aus
dem in der NSA-Affäre in die Kritik geratenen BND hervorgegangen und
in Zeiten der Untersuchungsausschüsse, die das lose Treiben der
Schlapphüte aufklären sollen, sicher kein gern gesehener Gast. Der
Angriff zeigt, wie sehr sich Konflikte auf die IT-Ebene verlagern -
und sei es nur als Provokation oder um die Stärke des Gegners zu
testen. Als Verdächtige werden schnell Russland, China oder Nordkorea
genannt. Ob das stimmt, ist offen, Spuren im Netz lassen sich leicht
verwischen oder falsch legen. Wer, wie der stellvertretende
Nato-Generalsekretär, locker vom Bündnisfall schwadroniert, spielt
mit dem Feuer. Der bevorstehende Austausch von Hard- oder Software
ist dagegen noch harmlos.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218
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Datum: 11.06.2015 - 18:47 Uhr
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