WDR-Recherche: RWE lehnte Deeskalationsstrategie in Garzweiler ab - Werkschutz und Polizei arbeiteten enger zusammen als bislang bekannt
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Kohleproteste am vergangenen Wochenende in Garzweiler in Kauf
genommen. Nach WDR-Recherchen lehnte das Unternehmen im Vorfeld den
Vorschlag der Polizei ab, die Arbeiten in dem Tagebau für die Zeit
der Proteste ruhen zu lassen. RWE begründete dies auf Anfrage mit den
allgemeinen Gefahren im Tagebau, die sich nicht auf den Betrieb der
Bagger beschränke.
Die Recherchen des WDR Radios ergaben außerdem, dass bei den
anschließenden Auseinandersetzungen der konzerneigene Werkschutz und
andere Mitarbeiter von RWE offenbar eine wesentlich größere Rolle
gespielt haben, als bislang angenommen. So stellte der Konzern nicht
nur Geländewagen und Busse zum Transport von Polizisten und
festgenommenen Demonstranten zur Verfügung. Augenzeugenberichte und
Fotos, die dem WDR vorliegen, legen den Verdacht nahe, dass
RWE-Mitarbeiter in erheblichem Umfang an der Polizeiaktion und direkt
an den oft stundenlangen Einkesselungen von Demonstranten beteiligt
waren. Einige dieser Mitarbeiter sollen laut Augenzeugen sogar mit
Eisenstangen ausgerüstet gewesen sein.
RWE wollte die Vorwürfe nicht kommentieren und lehnte ein
Interview ab. Auch das NRW-Innenministerium war nicht zu einem
Interview bereit. In einer schriftlichen Stellungnahme bestätigte
eine Sprecherin lediglich die "Anmietung" von geländegängigen
RWE-Fahrzeugen durch die Polizei. Unbeantwortet blieb unter anderem
die Frage, ob das Innenministerium von der engen Zusammenarbeit
zwischen Polizei und RWE-Werkschutz wusste oder sie vorab genehmigt
hat.
Redaktion: Jürgen Döschner
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Datum: 19.08.2015 - 05:10 Uhr
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