Erfolgreiche zielgerichtete Therapie von Krebserkrankungen: Neue Einsatzmöglichkeiten eines Medikaments lassen hoffen
Molekulare Untersuchungen von Tumorproben machen es immer häufiger möglich, für Patienten die individuell aussichtsreichste Therapie zu finden. Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung des Westdeutschen Tumorzentrums am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) und der Universität Duisburg-Essen (UDE) konnte nun erstmals nachweisen, dass ein neues Krebsmedikament, das bislang nur für schwarzen Hautkrebs zugelassen ist, auch bei verschiedenen anderen Tumorarten wirksam sein kann. Voraussetzung ist eine bestimmte Genveränderung im Tumor. Hierüber berichtet heute das renommierte New England Journal of Medicine.
Neue Einsatzmöglichkeiten eines Medikaments lassen hoffen
Essen, 20.08.2015 – Molekulare Untersuchungen von Tumorproben machen es immer häufiger möglich, für Patienten die individuell aussichtsreichste Therapie zu finden. Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung des Westdeutschen Tumorzentrums am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) und der Universität Duisburg-Essen (UDE) konnte nun erstmals nachweisen, dass ein neues Krebsmedikament, das bislang nur für schwarzen Hautkrebs zugelassen ist, auch bei verschiedenen anderen Tumorarten wirksam sein kann. Voraussetzung ist eine bestimmte Genveränderung im Tumor. Hierüber berichtet heute das renommierte New England Journal of Medicine.
Das Medikament Vemurafenib (Zelboraf®) ist in Deutschland bislang für die Behandlung von Patienten mit metastasiertem schwarzem Hautkrebs (Melanom) zugelassen, wenn der Krebs die so genannte „BRAFV600-Mutation“ trägt. Dies ist etwa bei 40 Prozent der Melanome der Fall. Eine Mutation desselben Gens findet sich jedoch mit geringerer Häufigkeit auch bei anderen Krebsarten, wie zum Beispiel bei Darm- oder Lungenkrebs. In der heute publizierten Studie, an der Wissenschaftler des Westdeutschen Tumorzentrums am UK Essen mitgewirkt haben, wurden Krebspatienten mit Vemurafenib behandelt. Voraussetzung war, dass die Betroffenen auf die jeweilige Standardbehandlung nicht mehr ansprachen und eine „BRAFV600-Mutation“ im Tumor nachweisbar war. Insbesondere bei Patienten mit Darm- oder Lungenkrebs, aber bei einer Reihe seltener Krebsarten wie Sarkomen und Histiozytose, konnte sehr häufig ein Ansprechen auf die Therapie nachgewiesen werden.
„Dies zeigt, dass Patienten mit metastasierten Krebserkrankungen unmittelbar von einer umfassenden molekularen Analyse ihrer Tumore profitieren können“, so Professor Martin Schuler, Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung), der die Studie am UK Essen leitet. „Am Westdeutschen Tumorzentrum bieten wir diese Untersuchungen bereits seit 2010 allen bei uns behandelten Patienten an. Hierdurch erhöhen wir die Chance, dass wir individuell ein geeignetes zugelassenes Medikament finden oder ein vielversprechendes neues Medikament anbieten können, das im Rahmen wissenschaftlich kontrollierter klinischer Studien erprobt wird.“
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Über das Universitätsklinikum Essen (UK Essen)
Als Krankenhaus der Maximalversorgung ist das Universitätsklinikum Essen (UK Essen) heute das größte an einem Standort zentrierte Universitätsklinikum des Ruhrgebiets und damit das „Klinikum der Metropole Ruhr“. Jedes Jahr werden rund 50.000 Patientinnen und Patienten in den 1.300 Betten stationär und 165.000 ambulant behandelt. Rund 6.250 Experten der unterschiedlichsten Disziplinen in 26 Kliniken und 23 Instituten sind der Garant für eine exzellente und interdisziplinär angelegte Diagnostik und Therapie auf dem neusten Stand der Forschung. Der Dreiklang aus Forschen, Lehren und Krankenversorgung bildet die übergreifende Klammer sämtlichen Wirkens am UK Essen – im Mittelpunkt steht dabei stets der Mensch. Neben den Forschungsgebieten Genetische Medizin, Immunologie und Infektiologie konzentriert sich das UK Essen seit Jahren erfolgreich auf die drei Schwerpunkte Onkologie, Herz-Kreislauf und Transplantation. Mit dem Westdeutschen Tumorzentrum Essen, Deutschlands größtem Tumorzentrum, dem Westdeutschen Protonentherapiezentrum Essen, einem der führenden Zentren für Strahlentherapie mit Protonen in Deutschland, dem Westdeutschen Herzzentrum Essen, in dem jährlich mehr als 2.000 Operationen durchgeführt werden, und dem international führenden Zentrum für Transplantation, in welchem mit Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge alle lebenswichtigen Organe transplantiert werden, verfügt das UK Essen über eine herausragende Aufstellung.
Über die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen
www.uni-due.de/med
Christine Harrell
Leiterin Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit
des Dekanats der Medizinischen Fakultät
der Universität Duisburg-Essen
Tel.: +49 201 723 1615
christine.harrell(at)uk-essen.de
www.uni-due.de/med/
Christine Harrell
Leiterin Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit
des Dekanats der Medizinischen Fakultät
der Universität Duisburg-Essen
Tel.: +49 201 723 1615
christine.harrell(at)uk-essen.de
www.uni-due.de/med/
Datum: 20.08.2015 - 15:56 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1252317
Anzahl Zeichen: 3001
Kontakt-Informationen:
Kategorie:
Gesundheitswesen - Medizin
Meldungsart: Erfolgsprojekt
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 20.08.2015
Diese Pressemitteilung wurde bisher 346 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Erfolgreiche zielgerichtete Therapie von Krebserkrankungen: Neue Einsatzmöglichkeiten eines Medikaments lassen hoffen"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Universitätsklinikum Essen (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).