NOZ: Gespräch mit Christian Meyer, Niedersachsens Agrarminister
ID: 1253835
kündigt Widerstand an
Agrarminister Meyer will Daten entgegen der Anweisung des Bundes
veröffentlichen - Unterstützung von der CDU
Osnabrück.- Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer (Grüne)
kündigt Widerstand gegen die Anweisung des
Bundeslandwirtschaftsministeriums an, Daten zum Antibiotikaeinsatz in
der Landwirtschaft nicht zu veröffentlichen. Im Gespräch mit der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Meyer: "Es ist dreist, dass der
Bund versucht, uns einen Maulkorb zu verpassen." Niedersachsen sehe
sich rechtlich verpflichtet, die Zahlen auf Anfrage zu
veröffentlichen. "Welche statistischen Fakten will der Bund
unterdrücken?", so Meyer.
Zuvor hatten NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" über ein Schreiben
des Bundeslandeswirtschaftsministeriums an die Länder berichtet.
Darin wird darauf hingewiesen, dass eine Veröffentlichung der Daten
zur Therapiehäufigkeit mit Antibiotika in Ställen rechtlich nicht
zulässig sei. Meyer bewertet das anders: "Wir wollen nicht den
einzelnen Tierhalter an den Pranger stellen, sondern aufzeigen, wo
Handlungsbedarf besteht und wo nicht." Es spreche nichts dagegen, zu
sagen, dass Niedersachsens Rinder- und Hühnerhalter unter dem
Bundesdurchschnitt beim Antibiotikaeinsatz lägen, andere Bereiche
aber darüber.
Zustimmung für die Sichtweise des grünen Ministers kommt aus der
Opposition im Landtag. Helmut Dammann-Tamke, agrarpolitischer
Sprecher der CDU-Fraktion, sagte der "NOZ": "Eine Veröffentlichung
der Daten stellt aus meiner Sicht kein Problem dar." So könnte die
Öffentlichkeit sehen, dass die Landwirtschaft in Sachen
Antibiotikareduzierung "sehr schnell sehr große Fortschritte macht",
sagte der CDU-Politiker und Landwirt.
Bis zum 31. August läuft in Niedersachsen die zweite Meldephase
hinsichtlich Antibiotikaeinsatz. Landwirte sind ab einer gewissen
Tierzahl halbjährlich verpflichtet, den Medikamentenverbrauch in den
Ställen zu dokumentieren. Mit den so erhobenen Daten soll
festgestellt werden, ob zu viele Antibiotika zum Einsatz kommen. Beim
ersten Meldedurchgang hatten 6000 von 21.000 erfassten Betrieben in
Niedersachsen so viele Antibiotika eingesetzt, dass sie den Behörden
aufzeigen mussten, wie die Menge reduziert werden soll. Derzeit werde
kontrolliert, ob die sogenannten Maßnahmenpläne eingehalten werden,
so Meyer. Im Zweifelsfall drohe ein Bußgeldverfahren.
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Datum: 25.08.2015 - 14:18 Uhr
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