Neuer Gentest am Brustzentrum Rhein-Sieg hilft Brustkrebspatientinnen Risiken der Chemotherapie zu minimieren
MEDIZIN Im Brustzentrum Rhein-Sieg am St. Josef-Hospital in Troisdorf wird seit September diesen Jahres bei Frauen mit einer Brustkrebserkrankung ein neuer Gentest eingesetzt, der Patientinnen eine unnötige Chemotherapie ersparen soll

(firmenpresse) - Jährlich erkranken 57.500 Frauen in Deutschland neu an Brustkrebs. Wenn Brustkrebs früh diagnostiziert und behandelt wird, ist die Erkrankung in mehr als 80% der Fälle heilbar. Viele Frauen erhalten nach der Operation eine Chemotherapie, um ein erneutes Auftreten der Krankheit zu verhindern. Diese Behandlung kann eine Einschränkung der Lebensqualität und eine Reihe von Nebenwirkungen haben, wie zum Beispiel Haarausfall, Übelkeit, Erbrechen oder verfrühte Wechseljahre.
Der neue Gentest untersucht nun im Rahmen der europaweiten MINDACT-Studie, wie wahrscheinlich das Auftreten eines Rückfalls ist. Dadurch kann bei einigen Frauen möglicherweise auf die belastende Therapie verzichtet werden. Um Patientinnen identifizieren zu können, die eine Chemotherapie eventuell nicht benötigen, wurde dafür in den Niederlanden ein Gentest entwickelt. Der Test analysiert die Aktivität von 70 Genen in Brustkrebszellen, die Aufschluss über die Aggressivität des Tumors geben und bewertet dann das Risiko der Patientin, einen Rückfall zu erleiden. Dieses Rückfallrisiko ist die Grundlage für die Therapieentscheidung.
Die Verwendung des neuen Gentests soll in Verbindung mit den herkömmlichen pathologischen Untersuchungen ein präziseres Bild des Rückfallrisikos für die jeweilige Patientin erbringen. Dadurch ließen sich bei 10 % bis 20 % der Brustkrebspatientinnen mit tumorfreien bzw. maximal. 3 befallenen Lymphknoten eine Chemotherapie und die damit verbundenen Nebenwirkungen vermeiden.
Dr. med. Helmut Forstbauer, Onkologe des Praxisnetzwerkes Hämatologie und internistische Onkologie mit Sitz in Troisdorf, Bonn-Beuel und Bad Honnef stellt dazu fest: „Bisher trafen wir unsere Therapieentscheidung aufgrund von klinischen Eigenschaften und Befunden aus der Untersuchung durch die Pathologie, wie zum Beispiel der Tumorgröße, den befallenen Lymphknoten, dem Entartungsgrad des Tumors und eventuell vorhandenen Hormon- und Wachstumsfaktorrezeptoren in bzw. auf den Tumorzellen. Außerdem spielte das Alter der Patientin und der Wechseljahresstatus eine wichtige Rolle. Der neue Gentest soll zukünftig zuverlässigere Aussagen darüber liefern, wie wahrscheinlich das Auftreten eines Rückfalls ist. Dann könnten wir bei einigen Frauen auf die belastende Chemotherapie verzichten.“ Der Chefarzt der Brustzentrums Rhein-Sieg, Dr. med. Robert Kampmann ergänzt: „Neben der Klärung wissenschaftlicher Fragestellungen steht für die Ärzte des Brustzentrums Rhein-Sieg die verbesserte Lebensqualität der Patientinnen im Vordergrund, denen Dank der MINDACT-Studie eine unnötige Chemotherapie erspart bleibt.“
Die MINDACT-Studie richtet sich an Betroffene mit Brustkrebs im Frühstadium, deren Tumore noch nicht gestreut haben. Alle Patientinnen werden, unabhängig davon, ob sie eine Chemotherapie erhalten, engmaschig überwacht. Die Teilnahme ist freiwillig. Das klinische Forschungsprojekt steht unter der Aufsicht der EORTC, der Europäischen Organisation für Forschung und Behandlung von Krebs mit Sitz in Belgien und wird in Kooperation mit den nationalen Krebsorganisationen durchgeführt.
In Deutschland nehmen momentan 15 Kliniken bzw. Praxen an der MINDACT-Studie teil. Im südlichen Rheinland ist das Brustzentrum Rhein-Sieg in Kooperation mit dem Praxisnetzwerk Hämatologie/internistisch Onkologie eines von zwei teilnehmenden Zentren, in denen Patientinnen mit Brustkrebs diese individualisierte Therapie ermöglicht wird. Interessentinnen erhalten mehr Informationen unter 0 22 41 - 80 18 71.
Themen in dieser Pressemitteilung:
krebs
onkologie
betroffene
angehoerige
magen
darm
erkrankung
gesundheitstag
selbsthilfegruppe
krebsvorbeugung
vorsorge
strahlentherapie
metastasen
darmkrebs
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Praxisnetzwerk
Wir sind eine internistische Facharztpraxis für Blut- und Krebserkrankungen (Hämatologie und Onkologie). Seit 1999 betreuen wir in unserer Praxis am St. Josef-Hospital in Troisdorf Patienten mit bösartigen Erkrankungen des Blutes und/oder Tumorerkrankungen. Um auch Patienten in Bad Honnef und Umgebung eine wohnortnahe Versorgung anbieten zu können, haben wir bereits im Oktober 2007 im CURA St. Johannes Krankenhaus eine Zweigpraxis eröffnet. Und seit Februar 2008 betreuen wir nun gemeinsam mit Frau Dr. Ruth Reihs und Herrn Dr. Björn Schöttker auch Patienten mit Krebserkrankungen in einer Praxis am St. Josef-Krankenhaus in Bonn-Beuel.
Martina Ihrig arbeitet für Ärzte und Kliniken und kennt seit 25 Jahren das medizinische Umfeld. Sie kennt deren Lebenswelt und Ängste, und natürlich auch, wie sich die Gesundheitspolitik auf die Praxen und Kliniken auswirkt. Martina Ihrig bietet Erfahrung aus ihrer 15-jährigen Tätigkeit in Werbe- und PR- Agenturen und verfügt außerdem über ein Expertennetzwerk, dass ihr erlaubt auch große Klinikprojekte zuverlässig umzusetzen.
Hämatologisch-Onkologische Schwerpunktpraxis
Dr. med. Helmut Forstbauer
Am Sankt-Josef-Hospital
Schloßstr. 18
53840 Troisdorf
fon 0 22 41 - 80 18 71
fax 0 22 41 - 80 18 72
forstbauer(at)onkologie-rheinsieg.de
Martina Ihrig
Kommunikationsberatung für Ärzte und Kliniken
Mühlenpfad 3a
53604 Bad Honnef
fon 02224 919469
Mobil 0171-2018945
fax 02224 919470
E-Mail info(at)martina-ihrig.de
Medienagentur PS
Karolina Lukasiak
Peenestraße 1
53127 Bonn
info(at)medien-ps.de
0176/96806036
Datum: 08.10.2009 - 16:08 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 125440
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Karolina Lukasiak
Stadt:
Bonn
Telefon: 0176 968 06 036
Kategorie:
Gesundheitswesen - Medizin
Meldungsart: bitte
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 08.10.2009
Diese Pressemitteilung wurde bisher 755 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Neuer Gentest am Brustzentrum Rhein-Sieg hilft Brustkrebspatientinnen Risiken der Chemotherapie zu minimieren"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Medien PS (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).