Hermann Neusser: Große Leistung der Zeitungen beim Umgang mit Flüchtlingsthema / Theodor-Wolff-Preis: Sieben Journalisten in Koblenz geehrt / Ministerin Nahles mit Laudatio auf Barbara Sichtermann
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die Leistungskraft der Zeitungen werde beim Umgang mit dem
Flüchtlingsthema wieder besonders deutlich, sagte der Vorsitzende des
Kuratoriums für den Theodor-Wolff-Preis und Verleger des Bonner
"General-Anzeigers", Hermann Neusser, anlässlich der Verleihung des
Theodor-Wolff-Preises durch den Bundesverband Deutscher
Zeitungsverleger (BDZV) am 9. September in Koblenz. Einzelschicksale
und Fluchtwege würden auf vielfältige Art ebenso beleuchtet wie die
Herausforderungen für die deutsche und europäische Politik oder die
großartige Hilfsbereitschaft, aber auch die Ängste in der
Bevölkerung. Die Zeitungen klärten aber nicht nur über eine aus
Krieg, Terror und Not geborene Völkerwanderung auf. In einigen
Redaktionen arbeiteten sogar bereits Flüchtlinge an der
Berichterstattung mit, würdigte der Kuratoriumsvorsitzende, das sei
vorbildlich. Zugleich mahnte Neusser an, Beschönigungen in der
Sprache zu meiden: "Es ist wichtig, dass aktuell über den
gedankenlosen Gebrauch verschleiernder Begriffe wie 'Asylkritiker'
diskutiert wird."
Als "geistreich, streitbar und mit eleganter Klinge" bewaffnet
würdigte die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles,
in ihrer Laudatio die Preisträgerin für das Lebenswerk, Barbara
Sichtermann. Nicht allein politischer Einsatz und hartnäckige
Überzeugungsarbeit hätten das Weltbild und die Ansprüche von Frauen
in den letzten Jahrzehnten tiefgreifend verändert. "Es waren auch
Publikationen wie die von Barbara Sichermann, die den Blick
geschärft, Althergebrachtes in Frage gestellt und Veränderungen
angestoßen haben."
Der Gastgeber der Festveranstaltung und Verleger der
"Rhein-Zeitung", Walterpeter Twer, machte bei seiner Begrüßung der
gut 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Medien im
Theater Koblenz deutlich, dass es Kernaufgabe der Zeitungsredaktion
sei, relevanten Content zu generieren, "professionell, hochwertig,
engagiert und mutig". Die in der Branche oft diskutierte Frage "Print
first oder online first?" gehe an der publizistischen DNA der Zeitung
vorbei. Die heiße viel treffender "Content first".
Neben der Preisträgerin für das Lebenswerk standen sechs weitere
Journalisten im Mittelpunkt der Festveranstaltung: Die mit je 6.000
Euro dotierten Auszeichnungen in der Sparte "Lokaljournalismus" gehen
an Tobias Großekemper für seinen Artikel "In der Westerfilder
Spirale" ("Ruhr-Nachrichten", Dortmund) sowie an Rudi Kübler und
Christine Liebhardt für ihren detailreichen Online-Beitrag "Die Nacht
der 100.000 Bomben" ("Südwest Presse", Ulm). Roland Schulz sowie
Konrad Schuller bekommen den ebenfalls mit je 6.000 Euro dotierten
Journalistenpreis der deutschen Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis in
der Kategorie "Reportage/ Essay/Analyse": Schulz ("SZ-Magazin",
München) für seinen Beitrag "Die Polizei, dein Freund und Vater",
Konrad Schuller für seine Reportage "Dann nehmen sie Anlauf und
werfen" ("Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung").
Ausgezeichnet und mit 6.000 Euro gewürdigt wird in der Kategorie
"Meinung/ Leitartikel/ Kommentar/ Glosse" der Beitrag "Die Welt ist
verrückt - und was machen wir?" von Bernd Ulrich ("Die Zeit",
Hamburg).
Der Journalistenpreis der deutschen Zeitungen -
Theodor-Wolff-Preis, um den sich 395 Journalistinnen und Journalisten
beworben haben, ist die renommierteste Auszeichnung, die die
Zeitungsbranche zu vergeben hat. Sie wird vom Bundesverband Deutscher
Zeitungsverleger (BDZV) ausgeschrieben und erinnert an den
langjährigen Chefredakteur des legendären "Berliner Tageblatts",
Theodor Wolff (1868 - 1943). Wolff musste 1933 vor den Nazis ins
französische Exil fliehen, wurde dort verhaftet und der Gestapo
ausgeliefert und starb 1943 im Jüdischen Krankenhaus in Berlin.
Der Jury gehören an: Nikolaus Blome (Journalist und Buchautor,
Berlin), Wolfgang Büscher (Autor "Die Welt", Berlin), Dr. Markus
Günther (Autor, "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung"), Peter
Stefan Herbst (Chefredakteur "Saarbrücker Zeitung"), Christian
Lindner (Chefredakteur "Rhein-Zeitung", Koblenz), Lorenz Maroldt,
(Chefredakteur "Der Tagesspiegel", Berlin), Professor Bernd Mathieu
(Chefredakteur "Aachener Zeitung" und "Aachener Nachrichten,
Vorsitz"), Annette Ramelsberger (Gerichtsreporterin "Süddeutsche
Zeitung", München) und Cordula von Wysocki (Mitglied Chefredaktion
"Kölnische Rundschau").
Die Namen der weit über 400 Preisträger seit 1962 sowie Details
zum Preis finden Sie im Internet unter www.theodor-wolff-preis.de.
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Pressekontakt:
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Telefon: 030/ 726298-210
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Datum: 09.09.2015 - 19:00 Uhr
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