Neues Kreditregister der Bankenaufsicht: VR-Banken warnen vor gläsernen Bankkunden
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beobachten mit Skepsis die Pläne der Bankenaufsicht, zukünftig im
großen Stil Kredit- und Kundendaten abzufragen und auszuwerten. "EZB
und Bundesbank beweisen eine zweifelhafte Sammelleidenschaft", stellt
Jürgen Gros, Vorstand des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), fest.
Ohne ihre Vorhaben bislang im Detail vorgestellt zu haben, ist
bereits sicher, dass die Notenbanken künftig ein Vielfaches an
Informationen über Bankkunden und deren Kreditgeschäfte erfassen
wollen. Gros: "Der Datenhunger geht soweit, dass selbst eine
Meldepflicht für Kleinstdarlehen im Gespräch ist."
Die Aufsichtsbehörden möchten auf dieser Basis Datenspeicher
aufbauen, um die Finanzstabilität in Deutschland und Europa besser
überwachen zu können. "Es stellt sich aber nicht nur die Frage, ob
dafür Konsumentenkredite für eine Waschmaschine bedeutend sind",
kritisiert Gros. Viel mehr fürchtet er auch um Sicherheit und Schutz
der Kundendaten. So ist vorgesehen, dass die Banken pro Darlehen bis
zu 40 Angaben über den Kreditnehmer melden müssen, darunter auch die
Einkommenshöhe. Hinzu kommen rund 100 Kreditmerkmale. "Vom
bürokratischen Aufwand für Kreditnehmer und Bank abgesehen: Damit
wird der gläserne Bankkunde geschaffen", sagt Gros.
Der GVB unterstützt deshalb nachdrücklich Forderungen aus dem
Europa-Parlament, eine öffentliche Anhörung zum geplanten
europäischen Kreditregister "AnaCredit" durchzuführen. "Dieses Thema
ist zu bedeutend und weitreichend, um es hinter verschlossenen Türen
zu regeln", so Vorstandsmitglied Gros.
Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vereint unter seinem
Dach 1.300 genossenschaftliche Unternehmen. Dazu zählen 279
Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.021 ländliche und
gewerbliche Unternehmen mit insgesamt 53.000 Beschäftigten und 2,9
Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen Genossenschaften
eine der größten mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im
Freistaat. (Stand 30.06.2015)
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Datum: 10.09.2015 - 10:23 Uhr
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