Börsen-Zeitung: Zum Jagen getragen, Kommentar zu Vonovia von Annette Becker
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sinnvollen Alternative" versucht Deutschlands größter
Wohnimmobilienkonzern Vonovia die Fusion von Deutscher Wohnen und LEG
zu torpedieren. Und es dürfte - sofern die ersten Marktreaktionen
nicht täuschen - für den hierzulande größten Wohnungsvermieter nicht
beim bloßen Versuch bleiben.
Allerdings spricht es auch Bände, wenn Vonovia-Chef Rolf Buch
unumwunden zugibt, von den eigenen Aktionären praktisch zum Handeln
gezwungen worden zu sein. Wobei es wenig verwundert, dass es sich
dabei um jene Aktionäre handelt, die auch bei Deutsche Wohnen
engagiert sind. Denn dass die von den Berlinern eingefädelte Fusion
mit der LEG diese nicht zu Freudensprüngen veranlasste, hatten die
Spatzen längst von den Dächern gepfiffen; ungeachtet dessen, dass
sich das Blatt zuletzt zugunsten der Fusion gedreht haben soll. Das
aber, so zumindest will es der Vorstand von Vonovia verstanden
wissen, lag einzig an der fehlenden Alternative. Diese liegt nun seit
gestern vor.
Von einer feindlichen Offerte will zwar niemand sprechen, doch de
facto handelt es sich um nichts anderes. Das Management der Deutschen
Wohnen ist kaltgestellt, die Entscheidung liegt nun einzig in Händen
der Aktionäre. Dabei haben die "DeuWo"-Investoren das erste und, wenn
sie wollen, auch das einzige Wort. Denn nur wenn sie die Fusion mit
der LEG noch kippen, wird das Alternativangebot überhaupt scharf
geschaltet - vorausgesetzt, die Aktionäre der Bochumer stimmen mit
75% einer abermaligen Verwässerung ihrer Aktien zu.
Immerhin geht es um eine Sachkapitalerhöhung im Umfang von 52%.
Dabei hatte Vonovia ihr Grundkapital erst im Sommer um 30% erhöht,
weswegen der Kapitalrahmen auch ausgeschöpft ist. Auch das ist ein
Beleg dafür, dass Vonovia diesmal zum Jagen getragen werden musste.
Denn eigentlich wollte sich der Vorstand beim Verfolgen strategischer
Ziele nicht der Unbill aktivistischer Aktionäre aussetzen.
Dessen ungeachtet markierte der Zusammenschluss von Vonovia und
Deutsche Wohnen den Abschluss der 2013 eingeläuteten Konsolidierung
am deutschen Wohnimmobilienmarkt. Denn von den einst großen Spielern
am Markt ist dann nur noch die LEG übrig, die 110000 Wohneinheiten
verwaltet.
Das wiederum könnte allerdings weiteren Aktionärsdruck erzeugen,
gingen die LEG-Investoren bei der sich abzeichnenden Konstellation
doch komplett leer aus.
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Datum: 14.10.2015 - 20:55 Uhr
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