Ältere Generation nicht nur Werbeträger für Blasentees - Seniorität auch in Computerberufen gefragt
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Udo Nadolski, Geschäftsführer des Düsseldorfer Beratungsunternehmens Harvey Nash http://www.harveynash.de für Personal-, IT- und Engineering Services, hält die Verbannung der Älteren aus dem Arbeitsprozess nicht nur für einen gesellschaftlichen Skandal mit verheerenden psychologischen Folgen, er findet es auch wirtschaftspolitisch verhängnisvoll, wenn über 50-jährige einfach zum "alten Eisen" abgestempelt werden. Nadolski schätzt an älteren Arbeitnehmern insbesondere ihre Erfahrungen, Kenntnisse und die Verbundenheit mit einem Unternehmen. "Besonders vor dem Hintergrund des anstehenden demografischen Wandels muss ein gesellschaftliches Umdenken erfolgen", so die Einschätzung des Düsseldorfer Unternehmens.
Peter Juraschek, der bei Harvey Nash als IT-Spezialist arbeitet, hat für die Altersscheu vieler Arbeitgeber kein Verständnis und meint, dass sogar im IT-Service, der sonst als Jugenddomäne gilt, ältere Mitarbeiter den Jüngeren weit voraus sind: "Wenn wir als Personaldienstleister eine IT-Stelle von einem Unternehmen besetzen müssen, haben wir oft keine andere Wahl, als einen älteren Kandidaten einzusetzen. Ein junger Mitarbeiter kommt überhaupt nicht in Frage, wenn es gilt, einen Grossrechner zu programmieren, denn sie kennen keine auch weiterhin gefragten Programmiersprachen wie Assembler und Cobol. Die Kenntnisse solcher Programmiersprachen werden an deutschen Universitäten einfach nicht vermittelt. So kommt es vor, dass ein junger Programmierer trotz seiner Internet- und Java-Kenntnisse passen muss. Zwar hatten wir kürzlich mit einem Automobilkonzern den Fall, dass wir einen Grossrechner auf eine neue Programmiersprache umstellen konnten, jedoch brauchten wir auch da jemanden, der sich an die alte Sprache erinnerte." Die schnelle Entwicklung der IT-Welt ohne Gedächtnis ist ebenso ein Anzeichen für einen blinden Fortschritt, wie die Unterstellung einer jungen Generation, die ältere sei nicht leistungsstark genug. Harvey Nash setzt bewusst auf das Prinzip "Seniorität": Die neuen Mitarbeiter, die das Unternehmen vermittelt, sind 57, 58 oder 63 Jahre alt. Angesichts der demografischen Herausforderungen sei es eine Verschwendung, auf älteres "Humankapital" - so der Begriff des US-Nobelpreisträgers für Wirtschaftswissenschaften Gary Becker - zu verzichten. "Wer 80 oder 90 Jahre alt wird, kann nicht mit Mitte 50 freiwillig oder unfreiwillig in Rente gehen. Ohne Umdenken kollabieren die sozialen Sicherungssysteme. Bis wir Senioren als Werbeträger für Computer anstatt für magenschonenden Kaffee im Fernsehen erleben, wird aber sicher noch eine gewisse Zeit vergehen", vermutet der Personalexperte Nadolski.
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Datum: 27.04.2004 - 11:47 Uhr
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