Operative Behandlung der Wirbelsäule bei älteren und vorerkrankten Patienten

Operative Behandlung der Wirbelsäule bei älteren und vorerkrankten Patienten

ID: 1337252

Wirbelsäule: Moderne, schonende Operationsverfahren und interdisziplinäre Ansätze können zu neuer Mobilität verhelfen



(firmenpresse) - Die Möglichkeiten der operativen Versorgung schwerer Wirbelsäulenerkrankungen nehmen dank innovativer Operationstechniken immer mehr zu. Dies ist nicht unumstritten, denn ältere, insbesondere vorerkrankte Patienten weisen ein erhöhtes Risikoprofil auf. Jedoch gibt es in den letzten Jahren immer mehr Studien, die gezeigt haben, dass es bei sorgfältiger Auswahl und entsprechender Vorbereitung möglich ist, die Lebensqualität dieser Patienten durch eine Operation zu verbessern. Neben den im Alter häufigen degenerativen Erkrankungen sind es insbesondere Tumorerkrankungen, Entzündungen und Frakturen, die durch einen operativen Eingriff behandelt werden können bzw. deren Prognose erheblich verbessert werden kann. Ehemals lange Liegezeiten unter einer sogenannten „konservativen“, d.h. nicht operativen Therapie können durch minimalinvasive und stabilisierende Eingriffe vermieden werden.

Viele ältere Menschen wollen sich zudem nach ihrem aktiven Arbeitsleben weiterhin körperlichen Aktivitäten wie Wandern, Golfspielen, Fahrradfahren o.Ä. widmen. Sie finden sich nicht damit ab, aufgrund einer zunehmenden Einengung oder Krümmung ihrer Wirbelsäule eingeschränkt zu sein und unterziehen sich daher zunehmend sowohl einfachen Prozeduren, wie der operativen Behandlung von Bandscheibenvorfällen (4) , als auch komplexeren Operationen, bei denen Wirbelkörper miteinander versteift werden. Einige Studien untersuchten die Erfolgs- und Komplikationsraten bei Patienten über 65, über 75 und sogar über 85 Jahren und konnten aufzeigen, dass es bei entsprechender Patientenauswahl und Vorbereitung zu keiner signifikanten Erhöhung der Komplikationsrate kommt (1,2,3).

Auch ältere Patienten mit schweren Begleiterkrankungen können durchaus nachhaltig von der Wirbelsäulenchirurgie profitieren. So ist seit Jahren bekannt, dass Patienten, die wegen einer metastasierenden Tumorerkrankung an der Wirbelsäule operiert wurden, wesentlicher häufiger wieder eine Gehfähigkeit erreichen als Patienten, die mit einer alleinigen Bestrahlung behandelt werden (5).



Eine weitere große Herausforderung des Alters stellen schwere Infektionen der Wirbelsäule dar, die häufig nicht ausreichend auf eine Antibiotikatherapie ansprechen. Patienten, die bisher monatelang Bettruhe einhalten mussten und hierauf an anderen Komplikationen wie z.B. einer Lungenentzündung oder Embolie verstarben, können mittlerweile meist mit Hilfe von rekonstruktiven Eingriffen rasch wieder mobilisiert werden. Dies erfordert eine interdisziplinäre Vorbereitung mit spezialisierten Anästhesisten, Kardiologen, Mikrobiologen und anderen Fachdisziplinen. Dann kann auch der operative Eingriff mit maximaler Sicherheit durchgeführt werden (6).

Die Behandlung älterer Patienten mit Wirbelsäulenerkrankungen stellt daher einen Schwerpunkt der 67. Jahrestagung der DGNC dar. Die intensive Diskussion zu diesem Thema sollte dazu führen, dass Senioren und vorerkrankten Patienten in spezialisierten Zentren ein entsprechendes Behandlungsangebot zur Verfügung steht.

– PD Dr. Dr. Lutz Weise, Universitätsklinikum Frankfurt



1 Wang et al. Neurosurg Focus 2015. The safety profile of lumbar spinal surgery in elderly Patients 85 years and older.
2 Shamji MF et al. Neurosurgery 2015. Management of Degenerative Lumbar Spinal Stenosis in the Elderly (over 65)
3 Khashan M et al. Neurosurg Focus 2015. Minimally invasive spinal decompression in patients older than 75 years of age: Perioperative risks, complications and clinical outcomes compared with patients younger than 45 years of age.
4 Strömqvist et al. 2015. Spine. Inferior Outcome of Lumbar Disc Surgery in Women due to inferior preoperative status – A Prospective Study in 11.237 Patients
5 Patchell et al. 2005. Lancet. Direct decompressive surgical resection in the treatment of spinal cord compression caused by metastatic cancer: a randomized trial
6 Gessler et al. 2016. J Neurosurg Spine. Postoperative patient-controlled epidural analgesia in patients with spondylodiscitis and posterior spinal fusion





Terminhinweis:
67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC)
12. – 15. Juni 2016
Congress Center Messe Frankfurt
www.dgnc.de/2016


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Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC)

Die DGNC ist eine Vereinigung von Ärzten und Wissenschaftlern, die auf dem Gebiet der Neurochirurgie tätig sind oder an dem Fachgebiet Interesse haben. Die DGNC nimmt die Belange des Faches in Berufsausbildung, Weiterbildung und Fortbildung wahr, sichert den fachlichen Standard und vertritt das Fach Neurochirurgie auf nationaler und internationaler Ebene.



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Datum: 23.03.2016 - 14:25 Uhr
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