Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Betrug bei Pflegediensten
Allzu leichtes Spiel
Wolfgang Mulke
ID: 1361049
Entwicklung nicht in der Tat selbst, sondern in der Unterlassung. Das
trifft auch auf den bereits jetzt immer weiter ansteigenden Markt für
Pflegedienste zu. Das schwer überschaubare System der verschiedenen
Leistungen und Kostenträger und die Vielzahl der Pflegeformen lädt
Betrüger geradezu ein. Es sind nicht nur die Dienstleistungsfirmen
selbst, die Lücken im System nutzen. Auch Pflegebedürftige oder ihre
Angehörigen spielen in vielen Fällen mit und nutzen die Schwächen für
sich aus. Mit ein paar einfachen Vorkehrungen könnten sich
Krankenkassen und Pflegeversicherung gegen Kriminelle wappnen, zum
Beispiel durch die Einführung einer einheitlichen Patientennummer.
Sie würde die beiden Registrierungen jeweils bei Kranken- und
Pflegekasse zusammenführen und so die Überprüfung von Leistungen
erleichtern. Ähnlich einfach klingt die von Patientenschützern
erhobene Forderung nach einer verbindlichen elektronischen Abrechnung
in der Pflegeversicherung. Die ist bei der Krankenkasse längst
vorgeschrieben. Da digitale Daten aus der Pflege häufig fehlen,
fallen Missstände in vielen Fällen nicht auf. Wenn das
Bundesgesundheitsministerium zur einheitlichen Patientennummer etwa
nur lapidar feststellt, man gehe davon aus, dass die Patienten von
Krankenkassen und Pflegeversicherung in der Regel unter derselben
Nummer geführt würden, ist es bezeichnend. Genau will offenbar
niemand wissen, was da so vor sich geht. Denn im Zweifel tragen
andere, die Gesamtheit der Versicherten, die Kosten dafür. Dass es
die einfachsten Barrieren für Betrüger nicht längst gibt, ist der
eigentliche Skandal.
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Datum: 25.05.2016 - 21:05 Uhr
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