Billigauto von Renault sorgt für Unruhe - Verzicht auf Roboter und Konzentration auf das Wesentliche
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Vor fünf Jahren kaufte Renault zunächst die Hälfte und später alle Anteile des einstigen Staatskonzerns Dacia. "Eine nostalgische Affinität war ohnehin gegeben, denn Dacia fertigte noch immer den im Westen längst vergessenen Renault 12 in Lizenz - Rumäniens Beitrag zum Pandämonium sozialistischer Auto-Zombies. Doch das ist Vergangenheit. Seit dem 9. September läuft moderne Ware vom Band in Pitezti, nordwestlich der Hauptstadt Bukarest: der neue Dacia Logan, simpel, aber nicht minderwertig; ein Kleinwagen mit ordentlich gepolsterten Sitzen und einem Kofferraum, der mit 510 Liter Fassungsvermögen mehr Gepäck aufnimmt als manches Luxusauto", so der Spiegel. Und in einer Disziplin schlägt er alles, was derzeit auf der Welt angeboten wird: Der Dacia Logan kostet in der Basisversion mit 75 Pferdestärken auf dem Heimatmarkt 5000 Euro und erfüllt alle westlichen Zulassungsstandards einschliesslich der strengen Abgasvorschrift Euro 4.
Die günstigsten Autos anderer Konzerne kosten oft mehr als das Doppelte. "Der sensationelle Preis des Wagens sei jedoch nicht nur ein Ergebnis des Standortvorteils, sagt Dacia-Chef François Fourmont, vor einem Jahr von Renault nach Rumänien entsandt. Auch bei der Entwicklung des Autos - sie fand ausschliesslich in Frankreich statt - sei enorm gespart worden; nur etwa 250 Millionen Euro habe Renault dafür ausgegeben - etwa ein Viertel der üblichen Kosten für ein völlig neues Auto", schreibt der Spiegel.
Interessant ist eine weitere Massnahme zur Kostensenkung: Der gänzliche Verzicht auf den Bau handgefertigter Prototypen des Logan soll 20 Millionen Euro eingespart haben. Erst eineinhalb Jahre vor Produktionsstart wurden erste Versuchsautos mit den Serienwerkzeugen hergestellt; einen Grossteil der Fahrerprobung ersetzten die Entwickler durch Computerberechnungen.
Bei der Produktion setzt man nur wenige Roboter ein: Nur vier Arbeitsschritte der gesamten Logan-Produktion, etwa die Lackierung, wurden automatisiert - selbst auf die jahrelange Produktionszeit gerechnet seien rumänische Arbeiter billiger als die einmalige Investition in Automaten. Nach Auffassung von Michael Müller, Geschäftsführer der a & o after sales & onsite services GmbH http://www.ao-services.de führe die Renault-Strategie zu einer Zäsur in der Massenproduktion: "Man konzentriert sich auf das Wesentliche, vereinfacht die Produktionsschritte und kombiniert die handwerklichen Fähigkeiten der Arbeitskräfte mit flexiblen High-Tech-Verfahren. So kann man sich den Veränderungen von Märkten schneller anpassen, in Kundennähe produzieren und sorgt für neue Arbeit", führt Müller aus.
Pitezti mache mit einer Höchstkapazität von 200 000 Autos pro Jahr nur den Anfang. Die Fabrik soll vor allem die osteuropäischen Märkte versorgen. 2005 werde eine noch grössere Fabrik in Iran in Betrieb gehen, ausgelegt für 300 000 Logan pro Jahr. Dort, so Dacia-Chef Fourmont, liege einer der am stärksten unterschätzten Wachstumsmärkte.
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Datum: 21.09.2004 - 11:31 Uhr
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