Neue Westfälische (Bielefeld): Rentenvorschlag der Bundesbank
Die Antwort ist zu schlicht
Carsten Heil
ID: 1389422
Die Geldexperten haben völlig richtig die langfristige Lage der
Rentenversicherungssysteme in Deutschland analysiert. Die Antwort,
die sie auf die drängenden Fragen geben, ist jedoch zu schlicht.
Tatsächlich ist die Altersvorsorge renovierungsbedürftig. Gründe: In
etwa 15 Jahren gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente. Deutlich
weniger Arbeitnehmer werden dann ins Umlagesystem einzahlen, mehr
Rentner werden Geld daraus beziehen. Soll das Rentenniveau - gering
genug - nach 2030 nicht unter die beschlossenen 43 Prozent des
Durchschnittslohnes sinken und gleichzeitig der Versicherungsbeitrag
nicht über 22 Prozent des Bruttolohnes steigen, bleibt nur eine
längere Lebensarbeitszeit als Ausweg. Doch das muss flexibel
gestaltet werden. Flexibler als heute und als von der Bundesbank
vorgeschlagen. Sonst hat die Verlängerung der Lebensarbeitszeit nur
zwei Effekte: Quälerei für Betroffene und deutliche Rentenabschläge
mit Altersarmut. Denn angesichts extrem niedriger Zinsen funktioniert
auch private Vorsorge nur mangelhaft. Also: Wer länger arbeiten kann
und möchte, sollte das unbürokratisch tun können und auch Vorteile
daraus ziehen. Individuelle Belohnung ist besser als kollektive
Strafe. Wer aus gesundheitlichen Gründen eben nicht bis zum 69.
Geburtstag schaffen kann, darf nicht mit Abschlägen bestraft werden.
Die Prüfung dieses Sachverhaltes darf dabei nicht mehr so streng und
rigide sein wie heute. In einer immer komplexer werdenden
Arbeitswelt, in einer Zeit mit immer stärker gebrochenen
Lebensläufen, können starre Altersgrenzen nicht mehr funktionieren.
Das sollten auch die Bundesbanker bedenken.
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Datum: 15.08.2016 - 18:43 Uhr
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