NRZ: Brüder im Geiste - ein Kommentar von JAN JESSEN
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Gruppierungen inklusive der von der EU als Terrororganisation
eingestuften Hamas. Spektakulär ist diese Nachricht nur deshalb, weil
das Bundesinnenministerium erstmals bestätigt hat, was ohnehin seit
langem bekannt ist. Die Türkei stand während des Gaza-Kriegs an der
Seite der Hamas und ebenso in Treue fest zu den ägyptischen
Muslimbrüdern, als sie vom Militär weggeputscht wurden. Es sind
Brüder im Geiste: Erdogan hat stets eine islamistische Agenda
verfolgt, legendär ist sein Ausspruch: "Die Demokratie ist nur der
Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind." Auch im syrischen
Bürgerkrieg hat die Türkei islamistische Gruppierungen unterstützt,
selbst die Terrormiliz IS konnte lange Zeit ungehindert in Istanbul
Mitglieder rekrutieren und verletzte Kämpfer in türkischen
Krankenhäusern behandeln lassen. Der Westen hat sich stets mit Kritik
zurückgehalten. Die Türkei war und ist ein zu wichtiger
wirtschaftlicher und sicherheitspolitischer Partner. Dass die
Einschätzung des Innenministeriums jetzt öffentlich geworden ist,
wird die ohnehin angespannten Beziehungen zwar weiter belasten,
Konsequenzen sind aber nicht zu erwarten. Solange Europa in der
Flüchtlingskrise weiter jämmerlich unsolidarisch ist, ist Deutschland
auf die Türkei angewiesen. Nebenbei: Wer gute Geschäfte mit einem
reaktionären Land wie Saudi-Arabien macht, das den islamistischen
Fundamentalismus in die Welt exportiert, hat ohnehin wenig Argumente
gegen die türkischen Beziehungen zu Islamisten.
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Datum: 16.08.2016 - 18:37 Uhr
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