Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar:
"Bonner Generation" im Bundestag
Trotzdem die Stimme erheben
Martin Fröhlich
ID: 1392177
der Bundestagsabgeordneten, die als Bonner Generation bezeichnet
werden. Sie verlassen nach und nach aus Altersgründen das Parlament.
Was soll's, könnte man sagen, die Bonner Zeit liegt mehr als 25 Jahre
zurück. Irgendwann müssen Jüngere nachrücken. Neue Gesichter, die
nicht geprägt sind vom Weltbild der Ost-West-Teilung, vom Kaltem
Krieg, von Kanzlern, die alle Helmut heißen, und von analoger
Technik. Doch die Ankündigung von CDU-Querdenker Wolfgang Bosbach,
2017 nicht mehr zu kandidieren, hat einen Beigeschmack. Bosbach sagt,
er habe das Gefühl, für seine Kritik an der Flüchtlingspolitik der
Kanzlerin in die rechte Ecke gestellt zu werden. Man könnte auch
sagen: Bosbach gehört zu den Konservativen in der CDU, und die sind
derzeit nicht gefragt. Zumindest haben sie das Gefühl, dass sie es
nicht sind. Und wer den linken Flügel der SPD fragt, wird wohl eine
ähnliche Antwort erhalten. Wenn von der Bonner Generation die Rede
ist, geht es vor allem um Traditionen der politischen Lager. Um eine
Union der konservativ-christlichen Werte, um eine SPD als
Arbeiterpartei, um Grüne mit kompromissloser Umweltpolitik. Der
Dramatiker George Bernard Shaw hat gesagt: "Tradition ist eine
Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den
Weg." Wenn die Parteien ihre Herkunft als Wegweiser verstehen, dann
ist der Abschied der Bonner ein Verlust. So sehr eine Neuorientierung
an der Welt des 21. Jahrhunderts in der Politik notwendig ist - es
schadet nie, sich darauf zurückzubesinnen, wo man herkommt. Als Land,
als Partei, als Bürger. Deshalb sei die Bonner Generation hier
aufgefordert, weiterhin ihre Stimme zu erheben. Auch ohne Mandat.
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Datum: 23.08.2016 - 21:30 Uhr
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