Schinken aus Dixie? Oder: Warum Daimler seine Wurzeln kappt

Schinken aus Dixie? Oder: Warum Daimler seine Wurzeln kappt

ID: 142384

Tja, wir leben in einer globalisierten Welt.
Daran besteht kein Zweifel.
Wobei das mit dem globalen Dorf nicht stimmt, gerade ein gutes Drittel der internationalen Länder sind direkt und aktiv in den Globalisierungsprozess eingebunden. Die Entwicklung der restlichen Staaten dümpelt vor sich hin, über 1 Milliarde Menschen hungern und nicht wenige Länder dienen als billige Ressourcenbeschaffungsplätze oder sind globale Müllkippen.
Dennoch: Der internationale Handel ist für die Welt von entscheidender Bedeutung, schafft er, richtig kultiviert, Vielfalt und Beziehungen.
Doch es ändert sich etwas ...



(firmenpresse) - Tja, wir leben in einer globalisierten Welt.
Daran besteht kein Zweifel.
Wobei das mit dem globalen Dorf nicht stimmt, gerade ein gutes Drittel der internationalen Länder sind direkt und aktiv in den Globalisierungsprozess eingebunden. Die Entwicklung der restlichen Staaten dümpelt vor sich hin, über 1 Milliarde Menschen hungern und nicht wenige Länder dienen als billige Ressourcenbeschaffungsplätze oder sind globale Müllkippen.
Dennoch: Der internationale Handel ist für die Welt von entscheidender Bedeutung, schafft er, richtig kultiviert, Vielfalt und Beziehungen.
Doch es ändert sich etwas auf der Landkarte des globalen Wirtschaftens: Bis vor Kurzem noch gab es eine eindeutige geografische, weil kosteneffiziente Distanz zwischen Produktionsstandort und Absatzmarkt. Die Rechnung ging auf: Selbst Luxusgüter, abgesehen von ein paar wenigen Ausnahmen, wurden im billigsten Winkel der Welt produziert, um sie dann an den teuersten Ecken des Planeten zu verkaufen. Was in der ökonomischen Weltkarte als Entwicklungs- und Lohngefälle bitter aufstößt, taucht in den Unternehmensbilanzen als profitable Ertragsspanne wieder auf.
Doch die globale Ausbeute neigt sich ihrem Ende zu: Die einstigen „verlängerten Werkbänke der Welt“ haben aufgeholt, Brasilien, Indien, China boomen und geben nunmehr den Industrietakt auf dem internationalen Wirtschaftsglobus vor.
So werden aus kostengünstigen Produktionsstandorten potenzielle Absatzmärkte. Was die Konzerne natürlich schnell zu dem Gedanken führt, Produktions- und Verkaufsstandort zu verschmelzen. Doch Transporteinsparungen sind nicht der einzige Grund für den Sinneswandel: Zwar agieren Unternehmen international und erschaffen durch interne Standards eine homogene Globalisierung, doch die Märkte ticken nach wie vor regional. Im Gegenteil: Je mehr globaler Gleichmachungsdruck auf die lokalen Märkte einwirkt, desto stärker entdecken diese ihre Regionalität als Alleinstellungsmerkmal. Deshalb erlebten wir im letzten Jahrzehnt eine massive Re-Regionalisierungsströmung, die nun in eine Inter-Regionalisierungsbewegung übergeht.


Die Botschaft ist eindeutig: Wer nicht vor Ort ist und keine Nähe zum Kunden herstellen kann, wird im Globalisierungskampf nicht weiterkommen.
Heißt: Das Potenzial der Globalisierung entfaltet sich in ihrer regionalen Wirkung.
Bedeutet: Die zukünftige Stärke der Globalisierung liegt in einer nachhaltigen Verbindung regionaler Eigenheiten.

Auch Weltkonzern Daimler-Benz will seine zukünftige Mercedes-C-Klasse in den USA bauen lassen, nicht nur aus Kostengründen, sondern mit dem Argument, man verkaufe doch viele Fahrzeuge mit dem Stern auf der Haube in Übersee.
Doch, Vorsicht: Regionalität lässt sich nicht austauschen.
Schon gar nicht die Form der Regionalität, die unmittelbar mit der Philosophie einer Marke verknüpft ist.
Mercedes-Fahrzeuge verströmen nach wie vor Mythos und Charme schwäbischen Tüftlertums, vermitteln nicht zuletzt Fleiß und Zuverlässigkeit. Diese Qualitäts-Aura lässt sich zwar exportieren und globalisieren, nicht aber einfach verlagern.
Verliert Daimler-Benz diese geo-kulturelle Wurzel, an der ja schon in Vergangenheit die Mitsubishi-/Chrysler-Connection und massive Elektronikprobleme heftig gezurrt hatten, verliert die Marke ihre Ursprünglichkeit, Reinrassigkeit und Authentizität. Und damit das Vertrauen der Kunden.
Gleiches gelte beispielsweise für den PARMA-Schinken. Der könnte kostengünstig und zugleich absatzfördernd im US-Bundesstaat Alabama produziert werden – aber was läge dann auf unserem Teller?
Ein US-Parma-Schinken?
Ein Dixie-Schinken?
Nicht nur internationale Gourmets, Italien-Fans und sogar geizige Schwaben hätten da etwas einzuwenden. Auch Virginia mit ihrem hervorragenden Smithfield-Ham würde auf seine Wurzeln verweisen.
Wenn wir nur noch dort produzieren, wo es am günstigsten ist und nur noch dort aktiv sind, wo sich schnell etwas verkaufen lässt, dann wird der vielseitige Planet zu einem konturlosen Schachbrett, auf dem Produkte, ungeachtet ihres regionalen und individuellen Spezialitäten-Zaubers, hin- und hergeschoben werden.
Wir verlören schnell den Spaß an ihnen.
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Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Zukunftspublizist Oliver W. Schwarzmann

Der gebürtige Murrhardter widmet sich nach seiner Zeit als Banker der Analyse und Kommentierung von Zukunftsentwicklungen im Finanzmarkt.
Die Neigung, Fragen an das Zukünftige zu stellen, neue Sichtweise zu entdecken, das Mögliche und Fantastische zu denken sowie sein Faible für Publikationen und Vorträge prägen den Werdegang: Schwarzmann konzentriert sich auf das Formulieren von Perspektiven, Zukunftsthesen und Denkanstößen, schreibt für unterschiedliche Medien.
Seine Arbeiten dokumentiert er in literarischen Expeditionen, Studien und
Fachbüchern. Zudem ist er Autor der Expertisenreihe „Der Vordenker“.



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Bereitgestellt von Benutzer: NickBley
Datum: 03.12.2009 - 16:16 Uhr
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