Die Marke Martin Schulz
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Wie der Kanzlerkandidat Merkel noch gefährlich werden kann - von Christopher Spall
Klare Positionierung gesucht: Wofür steht Martin Schulz?
Starke Marken wissen wofür sie stehen. Und Ihre Fans wissen das auch. Sie schaffen damit eine Identifikationsfläche. So können sich Menschen mit Ihnen identifizieren. Auf der Suche nach dieser Positionierung muss der Parteivorsitzende der deutschen Sozialdemokratie eine Frage beantworten: wie geht Aufbruchstimmung in einem Land, in dem die allermeisten zufrieden mit Ihrem Leben sind? Nur über Persönlichkeiten, die den Aufbruch verkörpern und einen guten Grund. Ein guter Grund ist nichts weniger als die Lösung eines elementaren gesellschaftlichen Problems.
Wie erfolgreich die Konzentration auf eine attraktive Mission sein kann, hat der Erfolg Donald Trumps eindrucksvoll gezeigt. "Make America great again" hat einen tief sitzenden Schmerzpunkt und direkt ins Herz vieler Amerikaner getroffen. Ist "Zeit für mehr Gerechtigkeit" dieser eine Grund, der eine Bewegung in Deutschland in Gang setzen kann? Zweifel sind angebracht. Die Menschen in Deutschland leben in Vollbeschäftigung. Die Löhne steigen kräftig. Niedriglöhner holen auf. Die Relevanz seines Gerechtigkeits-Versprechens zeigt sich dem Beobachter frühestens auf den zweiten Blick.
Freilich meint Schulz mehr als nur Gerechtigkeit zwischen Oberschicht und Arbeiterschaft. Hört man ihm genau zu, geht es ihm um Generationen-Gerechtigkeit durch mehr Bildung, er spricht von gerechtem Umgang mit unseren Nachbarn in Europa. Wenn Sie jetzt denken, das sei aber etwas weit hergeholt, stehen Sie garantiert nicht alleine da mit dieser Position. Schulz Position für mehr Gerechtigkeit krankt an zwei Stellen: Erstens funktioniert der Nutzen nur über Umwege. Zweites, und noch viel dramatischer: sein Wahlkampfmotto ist in seiner Reinform nicht relevant genug für den Großteil der Wähler. Das macht es kompliziert sich mit Schulz zu identifizieren. Unter dem Strich gibt sein Wahlversprechen somit keine schlüssige Antwort auf die alles entscheidende Frage: Warum? Warum eigentlich wechseln?
Mehr One-Man-Show, weniger Vermittler: Schulz scheitert am Rollenwechsel.
Als Chef der Europäischen Kommission hatte Schulz stets aus der Rolle des Vermittlers gehandelt. Erfolgreich. Mitreißend wirkte er immer dann, wenn er einzelne Sachpositionen in den Mittelpunkt stellte. Nun steht er im Mittelpunkt. Und irgendwie vermittelt er das Gefühl, dass er sich dort nicht besonders wohl fühlt. Es scheint, als würde die Verantwortung der Kandidatur wie ein Sack Steine auf seinem Buckel liegen. Er agiert zurückhaltend und passiv. Bloß nicht rasen. Der besonnene Volvo-Fahrer Schulz steuert das SPD-Wahlkampfmobil mit angezogener Handbremse.
Liegt es vielleicht daran, dass er nun seine Person in den Vordergrund stellen muss? Sachlich und höflich antwortet er auf jede einzelne Frage. Doch wann schaltet er einen Gang hoch, in den Angriffsmodus? Er vergibt derzeit eine Chance nach der anderen mit seiner Persönlichkeit zu überzeugen. Gilt es doch just in diesem Moment die eigene Identität, die eigenen Werte eindrucksvoll zu vermitteln. Und dann mit Sachpositionen zu illustrieren. Nicht umgekehrt. Schulz verkörpert Besonnenheit, Bodenständigkeit und Hartnäckigkeit. Das sind aber gerade nicht die Werte, die glaubwürdig eine Wechselstimmung unterstützen. Schulz muss zeigen, dass mehr in ihm steckt. Diesen Wandel in seiner Haltung muss der verdiente Europapolitiker vollziehen, will er noch eine Chance haben.
Für Schulz liegt der Schlüssel also nicht nur im Charisma seiner Persönlichkeit. Es geht um erlernbare Werkzeuge: Eine klare Positionierung, greifbare Werte und ein neues Rollenverständnis. All das scheint ihm bislang zu fehlen. Für die Überholspur und den Aufbau eines klaren attraktiven Profils bleiben ihm noch exakt 100 Tage. Allerhöchste Zeit zum Gas geben.Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:
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Datum: 20.06.2017 - 10:10 Uhr
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