Flüchtlingsfamilien zusammenzuführen ist ein Gebot der Humanität
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Caritas im Land fordert Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte und bessere personelle Ausstattung der deutschen Auslandsvertretungen
Für die Caritas ist es ein Gebot der Humanität, durch Flucht getrennte Familien wieder zusammenzubringen. In den Caritas-Migrations- und Flüchtlingsberatungsstellen sowie in der Jugendmigrationsberatung werden Flüchtlinge unterstützt, damit sie nach Monaten und Jahren der Trennung ihre Ehepartner, Kinder und auch Eltern wiedersehen können. In den meisten Fällen ist dieser Prozess geprägt von enormen, vielschichtigen Hürden. Derzeit etwa können viele Geflüchtete von Syrien aus nicht mehr in die Türkei einreisen, um dort den Botschaftstermin wahrzunehmen. Damit wird das ganze Verfahren gestoppt, da keine andere Auslandvertretung mehr in erreichbarer Nähe ist. Hinzu kommen lange Wartezeiten, bis die deutschen Auslandsvertretungen überhaupt ein Visum erteilen. Für subsidiär Schutzberechtigte (das sind Menschen, die stichhaltig begründen können, dass ihnen in ihrem Heimatland ernsthaft Schaden droht) wurde der Nachzug in 2016 sogar für zwei Jahre vollständig ausgesetzt. Auf dem Fachtag forderten Caritasmitarbeitende daher, die Aussetzung des Familiennachzugs für diese Gruppe ab 2018 im Gesetz nicht mehr fortzuführen.
Die Wartezeiten führen häufig dazu, dass in der Zwischenzeit Kinder volljährig werden und sie somit den Anspruch auf den Nachzug zu ihren Eltern verlieren. Der im Gesetz zugrunde gelegte Familienbegriff, der auf Ehepartner mit minderjährigen Kindern begrenzt ist, wird für sehr viele Familien ein unüberwindbares Hindernis. Eltern werden gezwungen sich zu entscheiden: "Bleibe ich oder nutze ich das Visum und bringe zumindest einen Teil meiner Familie in Sicherheit - dann lasse ich meine gerade volljährig gewordenen Kinder allein zurück", wie es auf dem Fachtag formuliert wurde. Vor einem solchen Dilemma müssen Familien, die vor Krieg, Gewalt und Verfolgung flüchten, mit schnelleren Bearbeitungszeiten bewahrt werden, so der Appell der Caritas-Experten auf der Fachtagung in Mannheim.Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:
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Datum: 28.06.2017 - 14:35 Uhr
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