Zum G20-Gipfel: Die Frage "Gewalt - ja oder nein?" ist falsch
ID: 1509200
Unabhängige Aktivist*innen fordern: Qualität statt Bekenntnisse
Statt der Fortsetzung der dogmatisch orientierten Debatte um Militanz oder Gewaltfreiheit rufen wir zu mehr Qualität auf:
Aktionen müssen so ausgerichtet sein, dass sie unsere Inhalte und Forderungen sichtbar machen.
Aktionen müssen die Unterschiedlichkeit unserer Auffassungen und Vorlieben zum Ausdruck bringen. Statt vereinheitlichender Schulungen und Aktionsstrategien gilt es, uns viele unterschiedliche Ausdrucksformen anzueignen und in die Praxis umzusetzen. Demos mit Tausende von Menschen, die sich weitgehend gleichförmig verhalten, sind immer eine Verschwendung unser Möglichkeiten - egal ob gewaltfrei oder militant. 1000 ausdrucksstarke Gruppen a 10 Leute mit eigenen Ideen sind viel mehr wert als ein geschlossener Zug von 10.000 Menschen.
Kriterium für die Bewertung von Aktionen muss deren emanzipatorische Qualität und Ausdrucksstärke sein. Die Ohrfeige von Beate Klarsfeld gegen Kurt-Georg Kiesinger oder der militante Kampf der Roten Zora gegen den frauenausbeutenden Adlerkonzern sind nicht das Gegenteil der Sitzplatzwahl von Rosa Parks oder der Besetzung von Genversuchsfeldern, sondern sie sind sich hinsichtlich der relevanten Qualitätsmerkmale vor allem ähnlich. Nur die Bekenntnisdebatte um Militanz und Gewaltfreiheit macht sie zu Gegenteilen.
Um einen Qualitätssprung sowohl bei militanten als auch bei sogenannten gewaltfreien Aktionen zu erreichen, muss die Macht derer gebrochen werden, die an bekenntnishaften, ritualisierten und dadurch leicht führbaren Protestformen Interesse haben. Dieses sind die Sicherheitsbehörden des Landes, aber auch die Vorstände, Sprecher*innen usw. der politischen Bewegungen - wie auch immer sie ihre Kreise nennen, die andere Menschen vereinnahmen, steuern, um Spenden erleichtern oder für sie sprachen wollen.
Die entscheidende Frage ist nicht: Gewalt - ja oder nein? Die entscheidende Frage ist die nach der Qualität unserer Aktionen. Die Gewaltdebatte verschleiert, dass hier ein riesiger Nachholbedarf besteht.
Mehr Informationen: www.direct-action.tk
Kontakt: Projektwerkstatt, saasen@projektwerkstatt.de, 06401-903283Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:
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Jörg Bergstedt
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Datum: 10.07.2017 - 14:30 Uhr
Sprache: Deutsch
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Ansprechpartner: Jörg Bergstedt
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Kategorie:
Politik & Gesellschaft
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