Wärmepumpen: Die Entwicklung geht voran!
Energie-Effizienz-Partner zu Gast im Geothermie- Zentrum Bochum
Dank eines attraktiven Marktanreizprogramms und verschärfter Energieauflagen stieg die Zahl der Förderanträge für Wärmepumpen in 2016 um 38 Prozent, so das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). "Gut so", findet Jürgen Bonin, einer der beiden Referenten und Mitglied im KompetenzNetz Energie Kreis Wesel e.V.. Er beschäftigt sich seit 15 Jahren mit dem Thema Wärmepumpen und hat schon diverse Fachbücher dazu veröffentlicht. Für ihn ist die Geothermie (Fachausdruck für Erdwärme) ein "Luxus der Natur - im Winter können wir sie zum Heizen nutzen und im Sommer zum Kühlen. Bei Neubauten ist die Technik uneingeschränkt zu empfehlen, bei Bestandsbauten kommt es hingegen auf die Rahmenbedingungen an." Auf dem Partnertag berichtete er aus seinen Erfahrungen als langjähriger Sachverständiger über typische Einbaufehler und wie sie sich vermeiden lassen. Sein Tipp für Bauherren: "Ruhig einmal mehr nachfragen, warum und wie bestimmte Dinge eingebaut werden sollen. Gute Berater und Handwerker werden sinnvoll antworten können."
"Genau diesen praxisorientierten Erfahrungstausch schätzen auch unsere Mitglieder", so Uwe Meinen, Vorsitzender des KompetenzNetz Energie Kreis Wesel e.V. und damit Initiator der Veranstaltung. "Das Thema Heizung ist heute sehr komplex, für optimale Ergebnisse müssen alle Gewerke eng zusammenarbeiten und gewisse Qualitätsstandards einhalten. Mit unseren Partnertagen ermöglichen wir unseren Energie-Effizienz-Partnern einen fächerübergreifenden Austausch. Zudem entwickelt sich die Heiz- und Klimatechnik rasant weiter, daher holen wir zum eigenen Fachwissen im Netzwerk immer wieder Experten zu innovativen Themen hinzu, wie nun das Team vom Geothermiezentrum Bochum."
Pilotanlage Geostar: Nutzbarmachung auf kleinstem Raum
Im Internationalen Geothermiezentrum Bochum (GZB) arbeiten Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft an anwendungsorientierten Projekten, wie etwa an zukunftsweisenden Bohrtechniken. Das GZB liegt auf dem Gelände der Hochschule Bochum und damit mitten im dicht besiedelten Ruhrgebiet. Hier ist der Platz oft der limitierende Faktor, denn für größere Wärmepumpenkonzepte sind derzeit noch relativ große Bohrflächen nötig. Das soll sich ändern, wie Dr. Stefan Schimpf-Willenbrink, Leiter des Wärmepumpenlabors im GZB, erklärt: "Wir arbeiten mit unserem Projekt Geostar an einer zukunftsweisenden (Schräg-) Bohrtechnik, um die Erdwärme mittels Erdsonden auch auf kleinstem Raum nutzbar zu machen. Das ist sicher sehr interessant für Energieberater, die den Bau von Siedlungen oder Anlagen in Ballungsgebieten betreuen."
Innovative Alternative: Eisspeicher
Ein weiteres Thema waren innovative Speicherkonzepte. Vor allem über die sogenannten Eisspeicher tauschten sich die Energie-Experten intensiv aus. Eisspeicher sind erst seit etwa drei Jahren auf dem Markt. Sie können helfen die Effizienz von Wärmepumpen zu verbessern. Dazu nutzen sie die Energie des Phasenwechsels von Wasser und werden daher auch als Latentwärmespeicher bezeichnet. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, Solarenergie das ganze Jahr nutzbar zu machen. Besonders in Wasserschutzgebieten - wie sie auch zahlreich im Kreis Wesel vorhanden sind - sind Eisspeicher eine gute Alternative zu Erdsonden, da sie ohne aufwendige Erdarbeiten auskommen und keiner Genehmigungspflicht unterliegen.
Um Innovationen verstärkt in die Praxis zu bringen, arbeitet das GZB derzeit an der Weiterentwicklung des eigenen Fort- und Weiterbildungsprogramm "GeoZert". Es enthält Angebote in mehreren Stufen für Zielgruppen mit unterschiedlichen Abschlüssen. Herr Dr. Schimpf-Willenbrink freut sich über das Interesse an dem Thema Geothermie: "Eine Veranstaltung wie den Partnertag in Kooperation mit einem regionalen Netzwerk haben wir erstmalig durchgeführt. Wir sind aber begeistert von der Idee und halten den fachlichen Austausch / Wissenstransfer von der Hochschule in die Praxis für sehr sinnvoll."Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:
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Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Dem KompetenzNetz Energie Kreis Wesel e.V. ist auf Initiative der EntwicklungsAgentur Wirtschaft des Kreises Wesel und der Kreishandwerkerschaft Wesel im Sommer 2005 entstanden. Zur Zeit gestalten rund 60 Mitglieder aus der Region das Netzwerk aktiv mit. Diese regionale Handwerksbetriebe, Industrieunternehmen, Architekten und Ingenieure wenden bereits sehr energieeffiziente Verfahren an oder bieten entsprechende Produkte und Dienstleistungen für Unternehmen und Kommunen an, um Energie und damit Kosten zu sparen. Forschungs- und Entwicklungsträger suchen Anwendungspartner in der Region.
KompetenzNetz Energie Kreis Wesel e.V.
Sonja Choyka
Reeser Landstraße 31
46483 Wesel
sonja.choyka(at)kreis-wesel.de
0281-2072013
www.kompetenznetzenergie.de
Datum: 12.07.2017 - 13:40 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1510167
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Wesel
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Energie & Umwelt
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