Global Perspectives Initiative Studie 2017 / Deutsche sehen wirkungsvolle Entwicklungshilfe als moralische Verpflichtung (VIDEO)
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Dreiviertel der Deutschen befürworten Entwicklungshilfe
grundsätzlich, ein Drittel wünscht eine Erhöhung der Mittel, wenn
dadurch Fluchtursachen gemindert werden. 59 Prozent glauben zudem,
dass auch Deutschland von erfolgreicher Entwicklungspolitik
profitiert. Aber ebenso viele, (61 Prozent der Befragten), zweifeln
an der Wirksamkeit und dem Erfolg traditioneller Entwicklungshilfe.
Dies sind die zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Studie
der Global Perspectives Initiative (GPI), einer gemeinnützigen
Organisation, die sich für eine nachhaltige und gerechte globale
Entwicklung einsetzt. Die Studie führte das Institut für Demoskopie
Allensbach (IfD) durch.
Die Befragten geben an, dass Entwicklungshilfe einen Beitrag zur
Verbesserung der Situation vor Ort und zur Bekämpfung von
Fluchtursachen leistet - sofern sie richtig eingesetzt und positive
Entwicklungen nicht durch schwierige politische Rahmenbedingungen,
Kriege, Terrorismus und Korruption behindert würden. Mehr als die
Hälfte der Befragten sind davon überzeugt, dass auch Deutschland von
einer verbesserten Situation in den Entwicklungsländern profitieren
würde. In diesem Zusammenhang befürworten die Befragten eine
Aufstockung der Mittel. Prof. Dr. Renate Köcher, Geschäftsführerin
des IfD Allensbach, kommentiert: "Für die Deutschen hat
Entwicklungshilfe weiterhin einen hohen moralischen Stellenwert. Sie
erkennen zudem die intensiven Bemühungen der deutschen Politik an.
Gleichzeitig sehen sie Effizienz und Erfolg skeptisch."
Verzerrte Wahrnehmung von Afrika
Die deutsche Bevölkerung zeichnet ein einseitiges Bild von Afrika,
das vornehmlich Risiken und Probleme repräsentiert. Diese Meinung
spiegelt nach Auffassung der Befragten das Bild, dass die Medien von
Afrika zeichnen: 76 Prozent sehen überwiegend oder ausschließlich
Berichterstattung über Probleme in Afrika. "Afrika steht vor allem
stereotypisch für Armut, Hunger, Krankheiten, Flucht und
Überbevölkerung. Es wird nicht als Kontinent der Chancen
wahrgenommen, auch, weil es an positiven Beispielen und erfolgreichen
Geschichten in den Medien fehlt", sagt Dr. Ingrid Hamm, Gründerin und
Geschäftsführerin der Global Perspectives Initiative.
Kirchliche Organisationen genießen das meiste Vertrauen
Die Mehrheit von 74 Prozent geht davon aus, dass nur ein Teil der
Hilfe die Bedürftigen erreicht und Gelder durch Korruption entfremdet
werden oder in der Verwaltung versickern. Bei der zweckgerichteten
Verwendung von Entwicklungshilfe schenken 51 Prozent der Befragten
kirchlichen Hilfsorganisationen das meiste Vertrauen, gefolgt von den
Vereinten Nationen und privaten Initiativen von Einzelpersonen. Das
Engagement von Wirtschaftsorganisationen und -unternehmen genießt
weitaus weniger Vertrauen.
Keine Unterscheidung zwischen "Entwicklungszusammenarbeit" und
"Entwicklungshilfe"
Die Deutschen verbinden mit dem Begriff "Entwicklungshilfe"
mehrheitlich ein karikatives Engagement und nutzen ihn synonym zu
"Entwicklungszusammenarbeit". Die Befragten kritisieren jedoch die
Reduzierung von Entwicklung auf reine humanitäre Hilfe. 61 Prozent
wünschen sich eine gezielte Herangehensweise bei der Lösung von
Problemen, die nicht nur den Entwicklungsländern, sondern auch den
Geberländern nachhaltig zugutekommen kann. 30 Prozent haben den
Begriff "Entwicklungszusammenarbeit" schon einmal gehört, sehen seine
Bedeutung aber vor allem bei Wirtschaftskooperationen. "Wir müssen
die Idee der globalen Entwicklung fortschreiben und brauchen ein
zukunftsorientiertes Narrativ. Gleichzeitig braucht es ein
Bewusstsein dafür, dass in einer globalen Welt alles direkte
Auswirkungen für jedermann hat. Die globale Entwicklung ist ein
wichtiger Teil der Verantwortung Deutschlands. Diese Entwicklung
sollte auf Potentiale und Chancen bauen", schlussfolgert Dr. Ingrid
Hamm.
Untersuchungsdesign
Die GPI Studie 2017 "Wie die Deutschen Entwicklung und die Zukunft
Afrikas sehen" stützt sich auf 1.422 Face-to-Face-Interviews mit
einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung ab 16 Jahren. Die
Interviews wurden zwischen dem 2. und 15. November 2017 durchgeführt.
Die vollständige Studie, die Zusammenfassung der Ergebnisse sowie
Grafiken finden Sie hier: allensbach.gp-initiative.org
Die Verwendung von Bildern, Grafiken und Videos ist für
redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichungen bitte unter der
Quellenangabe: "Global Perspectives Initiative"
Über die Global Perspectives Initiative (GPI)
Die Global Perspectives Initiative ist eine gemeinnützige
Organisation, die 2016 in Berlin gegründet wurde. Die Initiative hat
sich zum Ziel gesetzt, den Diskurs über eine nachhaltige, ausgewogene
und gerechte globale Entwicklung zu fördern und damit auch den
Beitrag Deutschlands zur Erfüllung der 2015 von den Vereinten
Nationen verabschiedeten Ziele nachhaltiger Entwicklung zu
unterstützen. Dafür führt sie in unterschiedlichen
Diskussionsformaten regelmäßig Meinungsführer aus Politik,
Wirtschaft, Medien und Zivilgesellschaft zusammen, um zentrale Themen
der globalen Entwicklung zu erörtern und zum Handeln zu motivieren.
Weitere Informationen finden Sie unter gp-initiative.org und auf
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Datum: 29.11.2017 - 09:00 Uhr
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